Fotoserie als Beweis vorgelegt
Die USA haben am Montag (Ortszeit) mehrere Fotos präsentiert, die nach Angaben Washingtons „Beweise“ dafür sind, dass einige der bewaffneten Kämpfer in der Ostukraine in Wahrheit russische Militärs oder Offiziere des russischen Geheimdienstes sind. Die Fotos seien von der Regierung in Kiew übergeben worden, sagte US-Außenamtssprecherin Jen Psaki.
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Aber auch mehrere in internationalen Medien wie der „New York Times“ oder im Kurznachrichtendienst Twitter veröffentliche Fotos seien „weitere Beweise für die Verbindung zwischen Russland und den bewaffneten Milizen in der Ostukraine“. Die USA werfen Russland vor, in die Unruhen in der Ostukraine verwickelt zu sein und diese anzuheizen. Moskau weist diese Vorwürfe strikt zurück.
Schon 2008 in Georgien im „Einsatz“
Nun veröffentlichten die USA unter anderem eine von der Ukraine übergebene Fotoserie, auf der zunächst ein Mann mit den Abzeichen der russischen Spezialeinheiten 2008 in Georgien zu sehen ist. Damals war es zu einem fünftägigen Krieg zwischen Russland und Georgien gekommen. Der offenbar selbe Mann ist zudem auf einem vor kurzem aufgenommenen Foto von der Erstürmung der Polizeistation im ukrainischen Kramatorsk durch prorussische Kräfte zu sehen. Auch auf einem Foto aus Slawjansk scheint der Mann zu sehen zu sein.
Lawrow: Bilder gefälscht
Der russische Außenminister Sergej Lawrow bestritt die Präsenz von Soldaten seines Landes in der Ukraine und warf den USA vor, diese mit „gefälschten“ Fotos beweisen zu wollen. Das einzige, was Washington anhand der am Computer manipulierten Fotos vorbringe, sei die Existenz russischer Waffen, sagte Lawrow am Mittwoch dem russischen Fernsehsender RT. Das sei allerdings „nicht sehr überzeugend“, da in der Ukraine leichte russische Waffen wie Kalaschnikows oder Makarow-Revolver sehr weit verbreitet seien.
Appell an China
Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat unterdessen in Peking die chinesische Regierung aufgefordert, sich mäßigend in den Konflikt um die Ukraine einzuschalten. Er werde bei einem Treffen mit Ministerpräsident Li Keqiang versuchen, dieses Thema anzusprechen, kündigte der Minister am Dienstag kurz vor dem Gespräch an. „Natürlich werden wir auch die Chinesen bitten, ihrer gewachsenen internationalen Verantwortung gerecht zu werden und sich auch einzumischen in Konflikte, wie wir sie gerade in Europa zwischen der Ukraine und Russland erleben“, sagte er.
Er erwarte, dass China seine Kontakte zu Russland, die nach Bekunden beider Seiten zuletzt wieder besser geworden sind, „auch nutzt, um gegenüber Russland klar zu machen, dass Völkerrecht und Integrität von Grenzen geachtet werden muss“, sagte Gabriel. China solle dazu beitragen, dass es zu einem geordneten internationalen Verhandlungsprozess aller Beteiligter kommt.
Bisher hat sich China in dem Konflikt um die Ukraine nicht klar positioniert. Das Land hatte zwar vor einiger Zeit Russland im UNO-Sicherheitsrat die Rückendeckung verweigert, sich aber andererseits auch nicht klar auf die Seite des Westens gestellt.
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