Erster Schulgipfel am Mittwoch
Nachdem Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ihre ursprünglichen Sparpläne nach massivem Protest zurückgezogen hat, will sie nun mit Ländern und Schulpartnern Alternativen suchen und hat von diesen Vorschläge eingefordert. Die Bildungslandesräte, die am Mittwoch zum ersten von fünf Schulgipfeln geladen sind, wollen in der Schulverwaltung sparen - und pochen auf eine Verländerung.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Vor allem die ÖVP-geführten Länder traten am Dienstag bei einem APA-Rundruf vehement dafür ein, einfach ihren Vorschlag zu einer Reform der Schulverwaltung aus dem Jahr 2009 umzusetzen. Niederösterreichs Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) will, dass die Bundeslehrer (AHS, BMHS) in die Verwaltung der Länder übernommen werden. Derzeit sind die Länder nur für Pflichtschullehrer (Volks-, Haupt-, Sonderschule etc.) zuständig. Die kompletten Bildungsinhalte sollen indes beim Bund bleiben.
Gegen „komplizierte Controllingprozesse“
Oberösterreichs Bildungsreferentin Doris Hummer (ÖVP) nannte als Beispiel für die Beseitigung von Doppelgleisigkeiten Direktorenernennungen, die zur Erledigung „über fünf Schreibtische“ gingen und jahrelang dauern würden. Obendrein gebe es komplizierte Controllingprozesse. Sie trat zudem für Kopfquoten ein, nachdem festgelegt wurde, „was ist uns ein Volksschüler, ein Mittelschüler wert“. Salzburgs Bildungsreferent Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) wollte sich am Dienstag inhaltlich nicht äußern, er wolle sich aber noch mit seinen Kollegen aus den anderen Bundesländern absprechen.
Wien: Nicht in der Klasse sparen
Der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) sieht Sparpotenzial etwa in der Landeslehrerverrechnung, „mit der viele Institutionen befasst sind“. Er wolle jedenfalls „nicht in der Klasse und nicht bei den Kindern sparen“, sondern gemeinsam mit dem Bund Überlegungen anstellen und die jeweiligen „Hausaufgaben“ erledigen.
Der steirische Bildungslandesrat Michael Schickhofer (SPÖ) pocht vor allem auf eine „Optimierung des Personalmanagements“. Damit seien u. a. die Verlagerung sowohl der Fortbildung der Lehrer als auch notwendiger Kuraufenthalte in die unterrichtsfreie Zeit gemeint. Damit würden weniger Supplierstunden anfallen. Auch sei zu überlegen, ob bei Krankenstandvertretungen nicht stärker auf jüngere Lehrer - die verhältnismäßig billiger seien - zurückzugreifen sei. Weiters sei man vonseiten des Landes „absolut offen“, über die Errichtung gemeinsamer Bildungsdirektionen zu reden.
Links: