Burmesischer Widerstandskämpfer Win Tin tot
Win Tin, einer der prominentesten Kämpfer gegen die Militärdiktatur in Burma (Myanmar), ist heute gestorben. Der 85-jährige Journalist und Mitbegründer der Oppositionspartei Nationalliga für Demokratie (NLD) war der am längsten eingekerkerte politische Gefangene des Landes, ehe er 2008 nach 19 Jahren freikam.
Er war ein enger Vertrauter und Weggefährte der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Sie sei zuletzt mehrfach an seinem Krankenbett gewesen, sagte NLD-Sprecher Nyan Win. „Er hat sie überredet, in die Politik zu gehen.“ Die beiden gründeten nach dem blutig niedergeschlagenen Studentenaufstand 1988 die NLD.
Sie wurde zu Hausarrest verurteilt und verbrachte mit Unterbrechungen mehr als 14 Jahre in Isolation. Er wurde in das berüchtigte Insein-Gefängnis gebracht. Zwei Jahre nach der Freilassung berichtete er in seinem Buch 2010 über das harte Leben und die Folterungen, die er und andere Gefangene erlebten.
In einer kurzen demokratischen Periode Burmas hatte Win Tin 1957 die Zeitung „The Mirror“ gegründet. 1962 putschte General Ne Win, und das Land blieb bis 2008 im eisernen Griff des Militärs. Win Tin erhielt zahlreiche internationale Preise, darunter 2001 den Guillermo-Cano-Preis für Pressefreiheit der UN-Kulturorganisation UNESCO.