Athen kündigt erstmals wieder Ausgabe von Staatsanleihen an

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Vier Jahre nach dem ersten Hilferuf an die Euro-Partner kehrt Griechenland mit längerfristigen Staatsanleihen auf den Kapitalmarkt zurück. Das Athener Finanzministerium teilte heute mit, dass internationale Banken beauftragt worden seien, die Ausgabe einer Staatsanleihe mit fünfjähriger Laufzeit vorzubereiten, nannte aber zunächst keine Summe. Die Emission stehe unmittelbar bevor.

Aus Finanzkreisen verlautete, Athen strebe ein Volumen von 2,5 Milliarden Euro an. Die Zeichnung der mit Spannung erwarteten Anleihe solle ab morgen erfolgen. Es ist der erste Verkauf einer länger laufenden Staatsanleihe, seitdem das Euro-Krisenland 2010 mit milliardenschweren Krediten vor der Pleite bewahrt wurde.

Hohe Nachfrage

Die Entspannung in der Euro-Schuldenkrise und auf den Finanzmärkten spielt Athen in die Hände, sich wieder eigenständig auf die Finanzmärkte zu wagen. Die Investoren reißen sich derzeit um bereits vor Jahren ausgegebene griechische Staatsanleihen. Die Rendite für richtungsweisende zehnjährige Staatstitel fiel in den vergangenen Tagen auf etwas mehr als sechs Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit 2010, was die hohe Nachfrage widerspiegelte.

Damals war Athen immer tiefer in die Schuldenkrise gerutscht, die Finanzmärkte verloren das Vertrauen, die Zinsen für die Schuldenaufnahme stiegen zeitweise auf mehr als 30 Prozent und waren damit für das Land nicht mehr zu stemmen.