Reisebüros haben den Wanderer entdeckt
Immer öfter suchen Menschen, die auch in Österreich aktiv sind, die Herausforderung in anderen Ländern. Die Reisebranche hat sich auf die Bedürfnisse der Wanderer, Bergsteiger und Trekking-Geher längst eingestellt und bietet Komplettpakete von Mallorca bis zum Mount Everest.
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Wenn in Österreich noch Schnee auf den Berggipfeln liegt, herrscht in vielen Ländern Südeuropas bereits Hochsaison auf den Wanderwegen. Auf den Mittelmeer-Inseln Mallorca und Madeira etwa, aber auch an der türkischen Küste herrschen bereits im April perfekte Bedingungen für ausgedehnte Wanderungen. Wer nicht alleine wandern will, dem bieten Reisebüros eine Vielzahl an Gruppenangeboten von Kultur- und Genusswanderungen bis zu anspruchsvollen Trekkingtouren.
Von Genussreisen bis Trekkingtouren
„Wir unterscheiden zwei Zielgruppen“, erklärt Walter Krahl, Outdoor-Experte bei Ruefa. „Die eine Gruppe sind Personen 50 plus, die ihre Liebe zur Natur entdeckt haben und auch in Österreich aktiv sind“, beschreibt Krahl die Mehrzahl seiner Kunden. Diese Gruppe suche immer wieder neue Destinationen und lege gleichzeitig viel Wert auf Kultur und Kulinarik.

Verkehrsbüro Group
Wanderern in Montenegro eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Bucht von Kotor
Die zweite Gruppe sei deutlich kleiner und setze sich aus Personen zusammen, bei denen nicht die Bewegung an erster Stelle stehe, sondern das Erreichen eines persönlichen Ziels. „Das sind Menschen, die einmal im Leben etwas besteigen wollen. Das kann zum Beispiel der Kilimandscharo sein“, erklärt Krahl. Die Aufgabe des Reisebüros sei es, nicht nur die Organisation zu übernehmen, sondern durch erfahrene Bergführer auch das Erreichen dieses Ziels zu ermöglichen. „Es wäre eine große Enttäuschung für den Kunden, würde er zum Kilimandscharo reisen und dann den Aufstieg nicht schaffen.“
Luxuswandern in Namibia
Beim Tiroler Wanderspezialisten AlpinSchule Innsbruck (ASI) hat man noch eine dritte Gruppe entdeckt: die Singlereisenden. „Wir haben bei Alleinreisenden eine sehr hohe Nachfrage“, sagt Mirjam Hagspiel. Aber auch individuelle Reisen liegen im Trend. „Dabei sind die Leute allein unterwegs, wir übernehmen die Organisation der Unterkünfte und gegebenenfalls den Gepäcktransport.“
Bei den Reisezielen ist der Osten stark im Kommen. „Das Baltikum, Georgien oder Rumänien werden sehr stark nachgefragt“, erzählt Hagspiel. Bei den Fernreisen würden etwa Nepal und Peru, aber auch exotischere Wanderländer wie Costa Rica, Namibia und Südafrika stark nachgefragt. „Hier geht der Trend hin zu komfortableren Reisen“, erklärt Hagspiel. Die Unterkünfte seien gehobener, und die würden Reisegruppen klein gehalten.
Je spezieller, desto teurer
Je nachdem wo die Schwerpunkte liegen, unterscheiden sich auch die Kosten. Eine einwöchige Alpen-Überquerung bietet ASI ab 895 Euro an. Wanderurlaube auf Mallorca oder Madeira sind zum Beispiel bei Ruefa ab 1.200 Euro zu haben. Wer es spezieller will, muss auch mit entsprechend höheren Kosten rechnen. Bei einer dreiwöchigen Kilimandscharo-Tour „sind wir bei 3.000 bis 4.000 Euro“ sagt Krahl. „Vereinzelt bieten wir auch Everest-Touren an. Hier liegen die Kosten bei 6.000 bis 8.000 Euro.“
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