Dicke Smogdecke in London
Staub aus der Sahara, der seit einigen Tagen von einer Südströmung nach Europa getragen wird, ist am Donnerstag im Nordosten Spaniens als schlammiger Regen niedergegangen. Wie die spanische Wetterbehörde AEMET mitteilte, hatte sich eine riesige Sandwolke mit Regenwolken vermischt.
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Von dem Schlammregen betroffen waren vor allem die Region Katalonien auf dem spanischen Festland, aber auch die Baleareninsel Mallorca im Mittelmeer. Nach Schätzungen der Wetterbehörde gingen allein auf Katalonien mit dem Regen rund 50.000 Tonnen Wüstensand nieder. In der Gegend von Barcelona habe die Konzentration etwa zwei bis vier Gramm Sand pro Quadratmeter betragen, berichtete das Onlinenachrichtenportal Lavanguardia.com.
Gelb-braune Staubschicht auch über Mitteleuropa
In der katalanischen Metropole waren Straßen, Gehsteige, Autos und Müllcontainer mit einer gelblich-bräunlichen Schicht bedeckt. Nicht nur in Spanien, auch in Mitteleuropa registrieren die meteorologischen Dienste bereits seit Tagen erhöhte Konzentrationen von Sand in der Luft. Der deutsche Wetterdienst DWD berichtete am Donnerstag von einer erhöhten Konzentration zwischen Teilen Niedersachsens bzw. Nordrhein-Westfalens bis nach Oberfranken in Bayern.

APA/EPA/Toni Garriga
Das „typische“ Muster auf dem Fahrzeuglack (Spanien)
„Rekordluftverschmutzung“ in England
Stark betroffen von dem oft mehrmals pro Jahr auftretenden Phänomen war auch die britische Hauptstadt London. Der Staub führte zu einer starken Smogbelastung, der „Guardian“ berichtete am Donnerstag von einer „Rekordluftverschmutzung in London und Südengland“. Personen mit Vorerkrankungen, etwa am Herz oder den Atmungsorganen, wurde empfohlen, anstrengende Aktivitäten im Freien zu meiden.

APA/AP/Matt Dunham
Trübe Aussichten in London - allerdings wegen Smogs anstatt Nebels
In Österreich hatte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bereits am Dienstag von Saharastaub in der Luft berichtet. Registriert wurde dies etwa auf dem 3.106 Meter hoch gelegenen Observatorium Sonnblick auf dem Hohen Sonnblick in den Salzburger Tauern.
Staub aus der afrikanischen Wüste in Österreich ist nichts Ungewöhnliches, erklärte dazu Marcus Hirtl von der ZAMG: „Wir erleben das mehrmals im Jahr. Wenn die Luftströmung ziemlich genau aus Süden zu uns nach Europa kommt, bringt sie oft den Staub, der bei Stürmen über den Wüsten Nordafrikas aufgewirbelt wird“ - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
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