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13 Menschen in Fort Hood getötet

Knapp vier Jahre nach seinem Massaker auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood ist der frühere Armeepsychiater Nidal Hasan 2013 zum Tode verurteilt worden. Die Geschworenen verhängten nach vierstündigen Beratungen Ende August einstimmig die Höchststrafe gegen den 42-jährigen Major, der im November 2009 auf dem Stützpunkt im US-Staat Texas 13 Menschen erschossen und 32 weitere verletzt hatte.

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Hasan hatte sich zu der Tat bekannt und war bereits zuvor in allen 45 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. „Die Beweise werden eindeutig zeigen, dass ich der Schütze bin“, hatte Hasan zu Prozessbeginn Anfang August gesgagt.

„Illegaler Krieg“ gegen Muslime

Der Armeepsychiater mit palästinensischen Wurzeln hatte nach eigenen Angaben auf seine Kameraden geschossen, weil diese in Afghanistan in einem „illegalen Krieg“ gegen Muslime kämpfen würden. Hasan verteidigte sich selbst, während der zweieinhalbwöchigen Verhandlung schwieg er aber die meiste Zeit. Der Angeklagte rief keine eigenen Zeugen auf, auch auf ein Schlussplädoyer verzichtete er.

Prozessbeobachter meinten, er strebe seine Hinrichtung geradezu an. Es wäre das erste Mal seit 1961, dass ein aktiver US-Soldat hingerichtet wird. Hasan wurde bei der Tat von der Polizei überwältigt und ist seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt.

Vor Entsendung nach Afghanistan

Hasan stand wenige Wochen vor einer Entsendung nach Afghanistan, als er am frühen Nachmittag des 5. November 2009 das Feuer auf unbewaffnete Kameraden eröffnete. Das Massaker ereignete sich in einem Sanitätsgebäude von Fort Hood, in dem der Psychiater eingesetzt war. Augenzeugen sagten damals aus, der Major habe „Allahu akbar“ (arabisch für „Gott ist (unendlich) groß“) geschrien, bevor er mit einer halbautomatischen Pistole um sich geschossen habe. Polizisten erwiderten das Feuer und verletzten Hasan schwer, der seitdem querschnittgelähmt ist.

Verbindung zu radikalen Geistlichen

Der Angriff in Fort Hood erschütterte die US-Streitkräfte und löste eine Debatte über Extremisten in den eigenen Reihen aus. Hasan stand mutmaßlich mit dem inzwischen bei einem US-Drohnenangriff getöteten radikalislamischen Geistlichen Anwar al-Awlaki im Jemen in Kontakt. Die US-Regierung sprach aber offiziell nicht von einem Terrorakt, sondern stufte die Bluttat als „Gewalt am Arbeitsplatz“ ein.

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