Eine Milliarde Schulden
Der angeschlagene Baumarktkonzern bauMax hat Medienberichte über eine laufende Investorensuche dementiert. Unter anderem sollen die britische Heimwerkerkette Kingfisher und die französische Adeo Interesse bekundet haben. Ende April oder Anfang Mai wird es laut bauMax-Sprecherin ein Gläubigertreffen mit den involvierten Banken geben.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Nach dem Ausstieg von Kingfisher bei der deutscher Kette Hornbach wäre die Übernahmekasse der britischen Kette wieder gut gefüllt. Der größte Baumarktbetreiber Europas verkaufte letzte Woche seinen 21,2-Prozent-Anteil für 195 Mio. Pfund (233,4 Mio. Euro) an die Hornbach-Familien-Treuhandgesellschaft. Die Familie Essl als bauMax-Alleineigentümer will sich offenbar nicht von Anteilen trennen: „In einer Restrukturierung sucht man keinen Investor“, zitierte bauMax-Sprecherin Monika Voglgruber den neuen Vorstandschef Michael Hürter.
Kredite verlängert und wieder verlängert
Einen kolportierten Millionen-Refinanzierungsbedarf Ende März durch eine auslaufende Anleihe gebe es nicht, sagte Voglgruber am Freitag gegenüber der APA. Der Schuldenstand von bauMax beläuft sich laut ihren Angaben auf rund eine Mrd. Euro, davon 350 Mio. Euro auf Betriebsmittelkredite und 650 Mio. Euro auf besicherte Immobilienkredite (Hypothekarkredite). Im Dezember 2012 einigte sich bauMax mit den Banken darauf, die Rückzahlung bestehender Darlehen auf drei Jahre bis 2015 auszusetzen.
Im letzten November wurde die Frist zur Rückzahlung der Darlehen noch einmal bis Ende September 2016 erstreckt. Wie hoch der Verlust 2013 ausgefallen ist, gab bauMax bisher nicht bekannt. In Branchenkreisen wird ein Minus von rund 100 Mio. Euro kolportiert. Im Jahr 2012 hatte sich der Nettoverlust der Baumarktkette aufgrund der schlechten Lage bei den osteuropäischen Töchtern auf 126 Mio. Euro (nach 47,2 Mio. Euro) mehr als verdoppelt. Der Jahresverlust der bauMax AG belief sich sogar auf 335,8 Mio. Euro.
Osteuropa-Rückzug als Option
Ob und wie sich die Baummarktkette aus Osteuropa zurückziehen werde, sei derzeit noch offen, so die bauMax-Sprecherin. Eine Entscheidung soll im Frühjahr fallen, eine „Deadline“ gibt sich das Unternehmen nicht. Die Kette ist neben Österreich in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien und der Türkei mit Filialen vertreten. In Summe beschäftigt bauMax rund 8.900 Personen, davon rund 4.000 in Österreich.
Links: