Österreich als Globalisierungsprofiteur

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Von der Globalisierung haben einer Studie der deutschen Bertelsmann-Stiftung zufolge die Schwellenländer weitaus weniger profitiert als die Industrienationen. „Wir müssen erkennen, dass die Globalisierung die Schere zwischen Arm und Reich eher noch weiter öffnet“, erklärte Stiftungsvorsitzender Aart de Geus gestern bei der Präsentation der Studie, die Österreich als siebentgrößten Globalisierungsprofiteur von 42 untersuchten Staaten ausweist.

Grundsätzlich gewännen alle untersuchten Länder, resümierten die Studienautoren - die Industriestaaten profitierten aber viel stärker als die großen Schwellenländer Südafrika, Brasilien, Russland, Mexiko, China und Indien. Die vier größten Gewinner sind Finnland, Dänemark, Japan und Deutschland. Dass die Liste der Gewinner vor allem von kleinen Nationen dominiert wird, erklärt die Studie mit deren Exportorientiertheit.

1.010 Euro Einkommensplus errechnet

Die Einkommen in Österreich stiegen laut der Untersuchung allein durch die Effekte der Globalisierung pro Jahr um 1.010 Euro. In den Schwellenländern war der Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens durch die Globalisierung dagegen vergleichsweise gering. Die Einkommen stiegen in Indien nur um 20 Euro, in China um 80 Euro. Damit die Schwellenländer wirtschaftlich aufschließen, empfehlen die Forscher, deren Integration in die Weltwirtschaft stärker zu fördern und Handelshemmnisse zu beseitigen.

Die Forscher errechneten auch, wie stark die Wirtschaft jedes einzelnen Landes bereits mit der restlichen Welt vernetzt ist. Spitzenreiter des Globalisierungsindex ist Irland mit 91 von 100 Punkten. Österreich landet auf dem siebenten Rang mit 78 Punkten. Die Schwellenländer finden sich alle am Schluss der Liste: Russland kommt mit 43 Punkten auf Platz 37, dahinter folgen Mexiko, China, Brasilien, Argentinien und Indien.