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Familien überlegen Hungerstreik

China hat die Suche nach dem seit mehr als einer Woche vermissten Flugzeug der Malaysia Airlines an seiner Nordwestgrenze aufgenommen. Die chinesischen Bemühungen konzentrieren sich auf die mögliche nördliche Flugroute in Richtung Kasachstan, die Flug MH370 nach seiner mysteriösen Kurswende genommen haben könnte, sagte Chinas Botschafter in Kuala Lumpur, Huang Huikang, am Dienstag.

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Gleichzeitig konzentrieren sich die Ermittler bei der Suche offenbar verstärkt auf den südlichen Indischen Ozean - die andere mögliche Flugroute. Doch auch am elften Tag der intensiven Suchbemühungen fehlte jede Spur von dem Flugzeug mit 239 Insassen an Bord. Kasachstan und Kirgistan haben keine Hinweise, dass das Flugzeug in ihren Luftraum eingedrungen sein könnte, berichtete Xinhua. Auch Pakistan und Indien wüssten nichts.

Sogar Suche aus ISS

26 Länder suchen inzwischen nach der Boeing 777-200, die am 8. März nach dem Start von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden ist. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf mehrere Möglichkeiten: Sabotage, Entführung, Terrorakt und Suizid eines der Piloten. Die Überprüfung des persönlichen Hintergrunds der 153 chinesischen Staatsbürger an Bord habe keine Hinweise auf eine Verwicklung in eine Entführung oder einen Terrorakt ergeben, sagte Huang.

In die Suche hat Malaysia zusätzliche Experten einbezogen. Selbst die US-Raumfahrtbehörde NASA hilft mit und wertet unter anderem Bilder aus, die von Satelliten und der Internationalen Raumstation (ISS) aufgenommen wurden. Objekte, die größer sind als 30 Meter, könnten darauf identifiziert werden, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa in Washington. Die malaysischen Behörden geraten indes zunehmend unter Druck. In China gibt es Kritik an der als zögerlich empfundenen Informationspolitik.

Malaysia wehrt sich

Chinas Ministerpräsident Li Keqiang machte in einem Telefongespräch mit seinem malaysischen Amtskollegen Najib Razak auch persönlich Druck. Malaysias Regierung wehrt sich gegen die Kritik und argumentiert, es wäre unverantwortlich, Informationen herauszugeben, die nicht verifiziert seien. Die malaysischen Behörden machten jedoch selbst während der letzten zehn Tage wiederholt falsche Angaben zu dem Vorfall, die später dementiert werden mussten. Zudem widersprechen einander Vertreter verschiedener malaysischer Behörden.

Angehörige marschieren zu Botschaft in Peking

Die Ermittler gehen davon aus, dass jemand an Bord absichtlich die Kommunikationssysteme ausschaltete und die Maschine vom Kurs abbrachte. Es wurden zwei mögliche Flugrouten ermittelt: einmal in Richtung Nordwesten über Indien und Pakistan bis in die Region Kasachstan und Turkmenistan, einmal nach Südwesten über Indonesien und an Australien vorbei auf den Indischen Ozean. Vor allem in China stößt das Ausbleiben irgendwelcher Spuren zu MH370 immer mehr auf Unmut. Die meisten Menschen an Bord waren chinesische Staatsbürger.

Angehörige von chinesischen Passagieren drohen inzwischen aus Protest gegen die malaysische Informationspolitik zu dem Unglück mit einem Hungerstreik. Einer ihrer Sprecher kritisierte am Dienstag, dass es nach zehn Tagen immer noch keine Hinweise gebe. Die Angehörigen würden nun zur malaysischen Botschaft in Peking gehen, „um den Botschafter zu finden“, fügte der 63-jährige Wen Wancheng nach einem Treffen zwischen Vertretern von Malaysia Airlines und Angehörigen in einem Pekinger Hotel hinzu.

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