Der Bermudadreieck-Mythos lebt
Je länger das Verschwinden des malaysischen Jets ungeklärt bleibt, desto mehr erinnert der Vorfall an den Mythos Bermudadreieck. Die Passagiermaschine, die mitten im Flug auf rätselhafte Weise verschwindet, ohne dass auch nur die kleinsten Spuren des Wracks zu finden sind, stellt Ermittler und Behörden vor ein großes Rätsel. Das erste Mal wäre es freilich nicht, würde das Unglück unaufgeklärt bleiben.
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Einer der berühmtesten Vorfälle in dieser Reihe ist das Verschwinden der US-Flugpionierin Amelia Earhart im Pazifik im Juli 1937, die 1932 als erste Frau in einem Alleinflug den Atlantischen Ozean überquerte. Bis heute ist ungeklärt, ob Earhart und ihr Navigator Fred Noonan ins Meer stürzten oder auf der damals unbewohnten Gardner-Insel landeten. Bis heute, berichtet die BBC, gibt es Menschen, die weiter nach ihr suchen.

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Zu den drastischsten Abstürzen der jüngeren Geschichte zählt jener einer Air-France-Maschine 2009. Bei dem später als „Todesflug“ bezeichneten Nachtflug Nummer 447 von Rio de Janeiro Richtung Paris kamen alle 228 Insassen ums Leben. Fünf Tage lang wurde im Atlantik nach Wrackteilen gesucht, bevor erstmals etwas gesichtet wurde. Über die Unfallursache herrschte weitere zwei Jahre Unklarheit - der Flugdatenschreiber (Blackbox) konnte erst 2011 aus 4.000 Metern Tiefe geborgen werden. Ein Gutachten verweist auf Pilotenfehler.

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Für zahlreiche Spekulationen sorgte auch der Absturz des umgebauten Bombers „Star Dust“ am 2. August 1947 in den argentinischen Anden. An Bord der 14-sitzigen Maschine aus dem Zweiten Weltkrieg soll sich ein diplomatischer Kurier befunden haben, was Vermutungen nährte, dass es sich bei dem Unglück um einen Anschlag handelte. Sabotage wurde als Grund für den Absturz ebenso genannt wie Aliens. 50 Jahre später fanden Bergsteiger die Wrackteile und die gefrorenen Überreste der Insassen. Schuld an dem Absturz war offenbar das schlechte Wetter.

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Als rätselhaft galt auch der Absturz einer EgyptAir-Maschine vor der US-Atlantikküste im Jahr 1999. Die Boeing war weniger als eine Stunde nach dem Start in New York vor der Küste Massachusetts ins Meer gestürzt und hatte alle 217 Insassen in den Tod gerissen. Das Flugzeug verlor in 10.000 Metern plötzlich rasch an Höhe, stieg dann wieder an und stürzte schließlich ab. Den Ermittlern gab das Verhalten der Piloten Rätsel auf - es wurde über eine Selbstmordabsicht spekuliert. Für zusätzliche Verwirrung sorgte ein aufgezeichnetes Gebet. Die ägyptischen Behörden machten technische Probleme als Ursache aus, was jedoch vielfach angezweifelt wurde.

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Das wohl bekannteste Mysterium zum Thema ungeklärtes Verschwinden von Flugzeugen, aber auch Schiffen ist das Bermudadreieck. In dem Seegebiet im westlichen Atlantik nördlich der Karibik gelten zahlreiche Schiffe und Flugzeuge als verschollen, teils verschwanden sie bei idealen Wetterbedingungen. Im Bild zu sehen sind Wrackteile eines 1945 abgestürzten Flugzeugs nahe der Küste von Fort Lauderdale.

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Ein Martyrium war der Absturz für die wenigen Überlebenden des Uruguayan-Air-Force-Fluges 571 im Jahr 1972. Das Flugzeug stürzte auf dem Weg von Uruguay nach Santiago in Chile in den Anden ab. Von den 45 Menschen an Bord überlebten 16. Der Absturz selbst war für sie aber erst der Beginn der Katastrophe - sie saßen 72 Tage lang in den Bergen fest und ernährten sich nach eigenen Angaben von Leichenteilen ihrer Mitreisenden, wie die BBC berichtete.

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Nur wenige Minuten nach dem Start explodierte am 17. Juli 1996 ein Flugzeug der Trans World Airlines nach dem Start vom New Yorker Flughafen JFK. Mit an Bord 230 Menschen. Hartnäckig hielt sich das Gerücht, dass der Jumbo-Jet von einer Rakete abgeschossen wurde, was von US-Ermittlern nach einjähriger Untersuchung des Falls dementiert wurde.

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Spektakulär das Unglück eines amerikanischen Bombers während des Zweiten Weltkriegs (1943): Die „Lady Be Good“ verschwand auf einer Mission über Neapel. Es wurde angenommen, dass das Flugzeug mitsamt seiner neun Insassen ins Mittelmeer stürzte und deshalb nie bei seiner Basis in Libyen ankam. Tatsächlich jedoch überflog die „Lady Be Good“ ihre Basisstation aufgrund technischer Probleme und flog noch zwei Stunden weiter über Nordafrika. Die Crew sprang schließlich mit Fallschirmen ab und wanderte noch für 160 Kilometer, bevor die acht Überlebenden verdursteten. Das Flugzeug wurde 15 Jahre später mitten in der Wüste entdeckt.

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Der US-Abenteurer Steve Fossett stürzte im September 2007 mit seiner einmotorigen Maschine in der Nähe von Mammoth Lake in Kalifornien ab. Die Suche nach ihm blieb ein Jahr lang erfolglos, bis ein Wanderer seinen Ausweis fand und das Flugzeugwrack schließlich geortet wurde. Fossett umrundete als erster Mensch allein mit einem Ballon die Erde, durchschwamm den Ärmelkanal und wagte andere Extremabenteuer. Die Vorstellung, dass er bei einem scheinbar ungefährlichen Flug zu Tode kam, schien bis zu dem Fund für viele unglaubwürdig.

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Im Jänner 2013 verschwand in Venezuela ein Kleinflugzeug scheinbar spurlos - mit an Bord war der Sohn des italienischen Modepapstes Ottavio Missoni, Vittorio. Der Kontakt zwischen Flugzeug und Tower war plötzlich abgebrochen. Erst rund sechs Monate nach dem rätselhaften Unglück wurde das Wrack der Maschine in 70 Metern Tiefe im Meer vor Venezuela entdeckt. Exakt vier Jahre vor dem Absturz war in derselben Gegend ein Flugzeug der Gesellschaft Transaven mit acht Italienern an Bord verschwunden.
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