Erneut Polizist bei Protesten in Venezuela erschossen
Bei Protesten gegen Venezuelas Links-Regierung ist nach Behördenangaben erneut ein Polizist getötet worden. Der Hauptmann der paramilitärischen Polizeitruppe Guardia Nacional sei in der Nacht auf gestern von einem Schuss am Kopf getroffen worden, teilte der Gouverneur des Bundesstaates Aragua, Tareck El Aissami, via Twitter mit.
Nach diesen Angaben versuchte der Polizist mit einer Einheit, die Blockade einer Straße in Maracay rund 200 Kilometer westlich von Caracas zu verhindern. Dabei seien die Polizisten beschossen worden. Seit Anfang Februar starben bei Protesten nach Behördenangaben mindestens 29 Menschen, darunter vier Polizisten.
Polizei nimmt Oppositionshochburg in Caracas ein
Etwa tausend Bereitschaftspolizisten haben unterdessen in der Haupstadt Caracas eine Hochburg der rechtsgerichteten Protestbewegung eingenommen. Die Regierung des linksnationalistischen Präsidenten Nicolas Maduro sprach von einer „Befreiung“ des Viertels Chacao im Osten der Metropole. Dort leben vornehmlich Angehörige der Mittel- und Oberschicht, während sich Maduro vor allem auf Arme und Lohnabhängige stützt.
Die Polizei rückte gestern Früh in das Gebiet um die Plaza Altamira vor, das in den vergangenen Wochen einer der Hauptbrennpunkte der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Madura-Gegnern und den Ordnungskräften war. Rund um den Platz patrouillierten etwa 200 Nationalgardisten, unterstützt von 150 Mitgliedern der Volkswacht auf Motorrädern, wie AFP-Reporter berichteten. Gruppen von Arbeitern säuberten das Gebiet von Schutt und Barrikadenresten, die dort beinahe täglich nach den Kämpfen anfallen. Darüber kreiste ein Armeehubschrauber.