Fast alle Hauptstädte betroffen
Chinas Städte leiden weiterhin unter der Belastung durch Feinstaub. 2013 hätten nur drei von 74 Großstädten in China den staatlichen Standard für gute Luft eingehalten, gab die chinesische Umweltschutzbehörde Ende vergangener Woche bekannt.
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Lediglich Lhasa auf der tibetischen Hochebene, die Stadt Haikou auf der Tropeninsel Hainan und die Küstenstadt Zhoushan in der ostchinesischen Provinz Zhejiang blieben innerhalb des Limits. Allerdings liegt selbst diese Behördenvorgabe mit einem Wert von 100 beim Vierfachen des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwertes von 25 Mikrogramm. Die Hauptursachen für den Smog seien Kohleverbrennung, Industrie, Fahrzeuge, Staub von Baustellen und Straßenbau, so ein Vertreter der Umweltschutzbehörde.
Rund ein Drittel der gesamten Luftbelastung wird demnach von drei Regionen produziert: dem Gebiet um Peking, dem Delta des Jangtse-Stroms und dem Perlfluss-Delta in Südchina. Die Gebiete machten zwar nur acht Prozent von Chinas Fläche aus, aber konsumierten 43 Prozent der Kohle und produzierten 55 Prozent des Stahls sowie 40 Prozent des Zements in China.
Regierung will gegen Smog kämpfen
Mit neuen Programmen will die Regierung den Giftcocktail aus Grob- und Feinstaub, Ozon, Schwefeldioxid, Stickoxiden und anderen Stoffen in Chinas Luft eindämmen. Regierungschef Li Keqiang hat der Umweltverschmutzung den Krieg erklärt. Noch in diesem Jahr soll die Kapazität von veralteten Stahlfabriken um 27 Millionen Tonnen sowie die Zementproduktion um 42 Millionen Tonnen jährlich gesenkt werden.
Anfang der Woche verpestete Feinstaub nach dem schlimmsten Smog dieses Winters erneut die Luft in Peking. Am Dienstag kletterte der Index für die Schadstoffe laut Messungen der US-Botschaft auf mehr als 350 Mikrogramm. Der Wert für den besonders gefährlichen Feinstaub kleiner als 2,5 Mikrometer lag damit über dem 14-Fachen des empfohlenen Grenzwertes der WHO.
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