Libyen blockiert nordkoreanischen Öltanker
Der Konflikt um einen vor der libyschen Küste vor Anker liegenden nordkoreanischen Öltanker findet kein Ende. Heute blockierten Marineschiffe den Tanker, wie ein Marinesprecher mitteilte. Die „Morning Glory“ liegt gegenwärtig vor dem von Separatisten gehaltenen Al-Sidra-Hafen und soll nach Rebellenangaben Rohöl im Wert von 30 Millionen Dollar geladen haben.
Sowohl der libysche Ölminister Omar al-Schakmak sowie das US-Außenministerium hatten den geplanten Export als „illegal“ bezeichnet. Libyen drohte an, das Schiff zu bombardieren, sollte es den Hafen verlassen. Die Separatisten hatten ihrerseits mit einem Bürgerkrieg gedroht, sollte der Öltanker angegriffen werden.
Die Anführer der östlichen Separatistenbewegung gelten vielen Libyern als Verbrecherbande, die sich vor allem durch die Besetzung der Anlagen der staatlichen Ölgesellschaft bereichern will. Seit Ende Juli halten Milizen die Ölterminals von Ras Lanuf, Sueitina und al-Sidra besetzt, um ihrer Forderung nach regionaler Autonomie für den Osten Libyens und einer besseren Verteilung der Einnahmen aus dem Erdölgeschäft Nachdruck zu verleihen. Der Rohstoff ist die wichtigste Einnahmequelle Libyens.