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Wunsch nach mehr Lego-Mädchen

Eine Siebenjährige hat sich in einem Brief an Lego über die Rolle von Mädchen in der Plastikwelt des Spielwarenriesen beschwert. Das bestätigte ein Lego-Sprecher Anfang Februar in Kopenhagen. „Ich mag es nicht, dass es viele Lego-Buben, aber kaum Lego-Mädchen gibt“, schrieb das Mädchen dem dänischen Fernsehsender TV2 zufolge an den Hersteller.

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In einem Geschäft sei ihr aufgefallen, dass die Lego-Mädchen immer nur zu Hause sitzen, an den Strand oder shoppen gehen durften. „Aber die Buben haben Abenteuer erlebt, gearbeitet oder sind mit Haien geschwommen. Ich will, dass Ihr mehr Lego-Mädchen schafft und sie Abenteuer erleben und Spaß haben lasst, ok!?!“

Lego hält Antwort geheim

Ein Foto des Briefes aus Amerika - in krakeliger Kinderschrift - ging via Twitter um die Welt. Lego versicherte, auf alle Post von Kunden zu reagieren, verriet aber nicht, wie die Antwort an die Siebenjährige ausgefallen ist.

„Lego hat oft eher Buben angesprochen“, sagte der Sprecher des Unternehmens aus dem dänischen Billund. In jüngerer Zeit hätten aber immer mehr Mädchen die Bausteine für sich entdeckt. Lego bemühe sich deshalb, mehr Ausgewogenheit bei den Geschlechterrollen zu schaffen. „Wir haben uns sehr darauf konzentriert, mehr weibliche Figuren und Themen einzubauen, die Mädchen für das Mitbauen begeistern.“

Mädchenspieleset als Umsatztreiber

In einem Lego-Friends-Set etwa übe eine Figur namens Emma Karate. Auch bei einer Rettungsmission im Dschungel seien Mädchen dabei. Außerdem gebe es zum Beispiel Kämpferinnen, Chirurginnen, Extremsportlerinnen, Wissenschaftlerinnen und weibliche Rockstars als Figuren. Die 2012 eingeführte Produktgruppe Lego Friends erwies sich in den letzten Jahren als großer Erfolg: „Das neue Spielthema hat bereits im ersten Jahr einen Umsatzanteil von 6,9 Prozent“ und sei 2012 und 2013 einer der größten Umsatztreiber gewesen, hieß es seitens des Unternehmens.

Die Lego-Serie dreht sich um die Figuren Olivia, Stephanie, Mia, Andrea und Emma, die in der fiktiven Stadt Heartlake City leben, und richtet sich speziell an sechs- bis zwölfjährige Mädchen. Die Figuren unterscheiden sich eklatant von den klassischen gelben Männchen, schon alleine durch die eindeutig „menschlichere“ Erscheinung. Dafür hagelte es aber auch Kritik, vor allem die stereotypen Spielwelten und die rosa Aufmachung verärgerten viele Eltern.

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