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1,23 Mrd. Nutzer in zehn Jahren

Innerhalb weniger Jahre ist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit seinem Sozialen Netzwerk Facebook zu einem weltweit mächtigen Unternehmer aufgestiegen. Der Weg dorthin war von einiger Kritik und juristischen Zwistigkeiten geprägt.

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Am 4. Februar 2004 startete Facebook an der US-Elite-Universität Harvard auf Einladung. Während sich das Soziale Netzwerk rasch an den Universitäten der US-Ostküste ausbreitete, gab es schon bald Plagiatsvorwürfe. Seine Kommilitonen Tyler und Cameron Winklevoss warfen Zuckerberg vor, ihre Idee gestohlen und als seine eigene ausgegeben zu haben. Ein jahrelanger Rechtsstreit war die Folge, der mit einem millionenschweren Vergleich endete.

Deutsche Version folgte 2008

Davon unbeeindruckt entwickelte Zuckerberg sein Unternehmen weiter und konnte mit Facebook im Herbst 2006 nicht nur rund zehn Mio. Euro vom Investor Accel Partners lukrieren, sondern öffnete die Türen des Sozialen Netzwerks für jedermann. Diverse Übernahmeangebote schlug Zuckerberg immer wieder aus, Beteiligungen wie jene von Microsoft waren aber offenbar durchaus erwünscht.

Die deutsche Version der Website startete im März 2008, ein halbes Jahr später waren bereits 100 Mio. Nutzer registriert. Immer mehr Anwendungen und vor allem Spiele wanderten auf Facebook und generierten dort laufend mehr Umsatz. Zuckerberg, der meist in Kapuzenpulli und T-Shirt auftritt, wurde zum gefeierten Internetunternehmer, der vom „Time“-Magazin zur Persönlichkeit des Jahres gekürt wurde.

Like-Button verhalf zum Durchbruch

Mit der technischen Umsetzung des Austauschs von oft sehr privaten Informationen hat Zuckerberg offenbar den Zeitgeist getroffen. Obgleich Partyeinladungen über Facebook mitunter zu Massenaufläufen mutierten und die Polizei einschritt, wuchs das Unternehmen beinahe ungebremst weiter.

Vor allem die Einführung des Like-Buttons 2009 und die Verlinkung der Like-Möglichkeit auf vielen Websites verhalf Facebook zum finalen Durchbruch und zu einem positiven Geschäftsergebnis. Es folgten diverse Services wie detailliertere Ortsangaben, 2011 dann die Timeline und 2013 die heftig kritisierte Suchfunktion „Graph Search“.

Anhaltende Kritik von Datenschützern

Sukzessive wurden auch die Privatsphärebestimmungen gelockert, wohl auch, um den Werbekunden einen besseren Zugang zu den jeweiligen Zielgruppen zu liefern. Datenschützern ist das Netzwerk aber schon länger ein Dorn im Auge. Der Wiener Student Max Schrems brachte mit seiner Initiative „Europe-v-Facebook“ im Frühjahr 2011 die erste diesbezügliche Beschwerde bei der zuständigen Behörde in Irland ein.

2012 erfolgte schließlich der Börsengang von Facebook, der allerdings ziemlich holprig verlief und sogar Klagen nach sich zog. Dem guten Start mit einem Ausgabepreis von 38 Dollar folgte schon bald der Absturz. Der Tiefstwert der Aktie lag unter 20 Dollar. Mittlerweile hat sich die Aktie wohl auch wegen der guten Geschäftszahlen aber mehr als erholt: Erst im Jänner dieses Jahres erreichte der Kurs der Facebook-Aktie ein Rekordhoch von 58,51 Dollar.

Stirbt Facebook aus?

Mittlerweile ist das Internetunternehmen ein Gigant im IT-Sektor, beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 5.000 Mitarbeiter und hat 1,23 Mrd. monatlich aktive Nutzer. Wenn es nach Wissenschaftlern der Universität Princeton geht, muss sich Facebook dennoch um seine Zukunft sorgen. In einer aktuellen Studie gehen sie davon aus, dass Facebook in den kommenden drei Jahren 80 Prozent seiner Nutzer verlieren wird.

Ein von den Wissenschaftlern herangezogener Vergleich mutet recht drastisch an: Wie die Beulenpest werde das Soziale Netzwerk einfach aussterben. Ein aus jetziger Sicht beinahe unvorstellbares Szenario. Aber schon der Vorgänger MySpace hat gezeigt, dass man innerhalb weniger Jahre einfach von der Bildfläche verschwinden kann.

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