Themenüberblick

Weitere Schneefälle angesagt

Wegen der Schneelast wurde Dienstagvormittag bei einer Volksschule in Spittal/Drau (Kärnten) Alarm ausgelöst: Dachsparren hatten nachgegeben. „Das Dach ist jedoch nicht niedergegangen“, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Trotzdem seien die rund 200 Kinder aus der Schule in Sicherheit gebracht worden.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Bei einer Begehung sei zu erkennen gewesen, dass das Dach leicht eingedrückt war, bestätigte der Spittaler Bürgermeister, Gerhard Pirih (SPÖ). Man habe einen Statiker geholt, der dazu geraten habe, die Schüler zur Sicherheit aus der Schule bringen. Die rund 200 Kinder seien zunächst in den Turnsaal gebracht worden und haben nun gemeinsam Unterricht im Stadtsaal. Das Dach werde nun abgeschaufelt, um das Gewicht zu reduzieren, so Pirih - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Dachbalken unter Schneelast

APA/RIE-PRESS/Adalbert Rieder

Der beschädigte Dachstuhl der Volksschule

Statiker beobachten die Lage

Die Volksschule war bis Montag wegen des heftigen Wintereinbruchs geschlossen gewesen. Am Dienstag war sie jedoch - anders als etwa die Schulen im Bezirk Hermagor - wieder geöffnet worden. In den letzten Tagen fiel in Oberkärnten rund ein Meter Schnee. Regen erschwerte die Schneelast zusätzlich. Zahlreiche Helfer sind derzeit im Einsatz um Dächer abzuschaufeln. Auch in Osttirol stehen derzeit drei Statiker bereit, um die Gefahr bei den betroffenen Gebäuden abzuklären.

Die Gefahr könnte im Laufe des Tages noch steigen. Laut den Prognosen der ORF-Wetterredaktion kann es im Südwesten von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern sowie in Osttirol und Oberkärnten erneut verbreitet schneien. Am Nachmittag dringen Schneefall und Schneeregen auch nach Unterkärnten vor. Und auch in Vorarlberg und im Außerfern kann es dann etwas regnen oder schneien. Die Schneefall schwankt zwischen Tallagen und 1.000 Höhenmetern.

Schnee

APA/Gert Eggenberger

Die Schneeräumer sind im Dauereinsatz

Auch wenn die Neuschneemengen deutlich hinter jenen des Wochenendes bleiben werden, für die Karnischen Alpen wurden von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit bis zu 40 Zentimetern Neuschnee erneut teils ergiebige Niederschläge prognostiziert. In der östlichen und südlichen Steiermark und im Südburgenland gibt es stellenweise gefrierendes Nieseln. Und auch in Kärnten besteht streckenweise noch immer Glatteisgefahr. In den Föhnregionen wird es mit bis zu 15 Grad einmal mehr viel zu warm für die Jahreszeit.

Strassensperre für eine Seitenstraße der Kalser Landesstraße in Osttirol

APA/EXPA/Johann Groder

Auch wenn sich die Lage leicht entspannte - einige Straßen sind nach wie vor gesperrt

Lawinensituation bleibt angespannt

In Tirol wird die Lawinensituation weiterhin verbreitet als erheblich eingestuft. Oberhalb von 1.800 Metern galt Stufe 3 der fünfteiligen Gefahrenskala. Auch in den kommenden Tagen werden Neuschnee und starker Südwind dafür sorgen, dass sich die Situation vorerst nicht entspannt. Zudem sei besonders im neuschneereichen Osttirol auf Selbstauslösungen von Gleitschneelawinen zu achten. Davon betroffen seien vor allem steile Grashänge und Böschungen unterhalb von etwa 1.600 Metern. Starker Wind habe oberhalb der Waldgrenze zu „umfangreichen“ Triebschneeansammlungen geführt, so die Experten.

Vorerst leichte Entspannung

Unterdessen arbeiten die Räumtrupps in Kärnten weiter auf Hochtouren. Nach wie vor herrscht im Bereich von Kötschach-Mauthen hohe Lawinengefahr, die Räumtrupps müssen umgestürzte Bäume und mehr als zwei Meter Schnee beseitigen. Die Wasserversorgung konnte nach einem Schaden an der Hauptwasserleitung wiederhergestellt werden, aber noch immer sind rund 1.500 Haushalte kärntenweit ohne Strom.

Schnee

APA/Bundesheer/Weghaupt

Auch Bundesheersoldaten befinden sich im Räumeinsatz

Langsam entspannt sich die Situation in den Kärntner Gemeinden, die von der Außenwelt abgeschnitten waren. Das seit Freitag eingeschlossene Lesachtal kann für Notfälle über Osttirol erreicht werden, das Nassfeld wurde wieder freigegeben, Bad Bleiberg ist ebenfalls wieder erreichbar - mehr dazu in kaernten.ORF.at. Auch in Osttirol kehrt langsam wieder etwas Normalität ein. Die Räumung wichtiger Verkehrswege schreitet zügig voran. Die Arbeiten sind aber längst noch nicht abgeschlossen - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Stmk.: Lebensgefahr durch Schneebruch

Eisbruch stellt in weiten Teilen der Süd-, Ost- und Weststeiermark weiterhin eine große Gefahr da. Die Zahl der Feuerwehreinsätze sank aber schon deutlich. Allerdings sind immer noch tausende Betroffene ohne Strom - Video dazu in iptv.ORF.at.

Stromleitung

APA/Kelag

Durch die Schwere des Eises wurden Stromleitungen niedergedrückt

Eindringlich gewarnt wird auch vor Spaziergängen in Wäldern und Parkanlagen: Äste und Bäume, die unter der Schnee- und Eislast umknicken, können mitunter eine tödliche Gefahr darstellen - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Mitarbeiter der Kelag Kärnten bei Reparaturarbeiten an Stromleitungen im Bereich in St.Egyden/Velden, Turia-Wald

APA/Hermann Sobe

Beschädigte Stromleitungen sind oft schwer zugänglich

Helfer in Slowenien weiterhin im Einsatz

120 niederösterreichische Feuerwehrleute haben am Dienstag ihren Hilfseinsatz in Slowenien fortgesetzt und inzwischen eine zumindest teilweise Wiederherstellung der Stromversorgung sichergestellt. „Erst dann hängen zumindest 90 Prozent der Haushalte wieder am öffentlichen Stromnetz. Bei entlegenen Bauernhöfen kann es zwei bis drei Monate lang dauern", erklärte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, gegenüber noe.ORF.at.

Bisherige Einsatzgebiete der Niederösterreicher waren die Gemeinden Logatec und Cerknica. Postojna, Maribor sowie die Hauptstadt Ljubljana sollten am Dienstag folgen, so Resperger. Das zivile Leben sei nach dem Wintereinbruch im Nachbarland ebenso wie die Stromversorgung völlig zusammengebrochen, berichtete Resperger. Gemeinden würden sich „stockfinster“ und geradezu „gespenstisch“ präsentieren. Mehr als 200.000 Menschen waren dort tagelang ohne Strom - mehr dazu in noe.ORF.at

Links: