Lage weiter angespannt
Entspannung, aber keine Entwarnung - so fassen die Einsatzkräfte in Osttirol und Oberkärnten die aktuelle Lage im Schneechaos zusammen. Nun führen vor allem Eis und Eisbruch in der Steiermark und im Nachbarland Slowenien zu großen Problemen. Die Rettungskräfte mahnen Autofahrer zur Vorsicht angesichts des Glatteises.
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Da die Situation angespannt bleibt, riet die steirische Landeswarnzentrale am Sonntag, nur dann nach draußen zu gehen, wenn es unbedingt notwendig ist. Die Glatteiswarnung bleibt auch am Montag aufrecht. Für eine Entwarnung sei es vor allem angesichts des Montag-Frühverkehrs noch zu früh, hieß es am Sonntag.
„Am Montag muss man wirklich auf den Verkehr achten, früher wegfahren und wirklich aufpassen, dass man den Witterungsverhältnissen angepasst fährt“, sagte Oliver Wutti von der Landeswarnzentrale. 12.000 Haushalte sind ohne Strom, und die Glatteiswarnstufe 5 wurde auch mittlerweile auf das Mur- und Mürztal ausgedehnt - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

APA/Einsatzdoku.at/Patrik Lechner
Umgestürzte Bäume blockieren eine Straße
Glatteiswarnung für Wien und Burgenland
Schnee und Eis sorgen auf der Südautobahn (A2) im Wechselabschnitt immer wieder dafür, dass Bäume und Äste auf die Fahrbahn stürzen. Die ASFINAG ist im Einsatz. Gefrierender Regen und Schneefall sorgten bereits am Sonntagabend für zahlreiche Verkehrsunfälle - mehr dazu in noe.ORF.at.
Das Glatteis hat nun auch Wien fest im Griff. In der Nacht ist es in der Stadt zu einigen Verkehrsunfällen gekommen, vor allem in den Außenbezirken hat der gefrierende Regen zu spiegelglatten Straßen geführt - mehr dazu in wien.ORF.at. Durch den Regen in der Nacht auf Montag und die entsprechenden Temperaturen herrscht auch im ganzen Burgenland akute Glatteisgefahr. Die Landessicherheitszentrale verzeichnete seit Sonntagfrüh fast 100 Einsätze - mehr dazu in burgenland.ORF.at.
Lesachtal und Nassfeld weiter abgeschnitten
Das Schneechaos verschärfte sich Sonntagnacht in Kärnten weiter: Umgestürzte Bäume verlegten Straßen und Stromleitungen, rund 5.000 Haushalte sind ohne Strom. Mehr als 2.000 Menschen im Lesachtal sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten, Kärntens größtes Skigebiet auf dem Nassfeld ist ebenso nicht zu erreichen - dort sitzen Urlauber und Einheimische fest. Am Sonntag begann im Lesachtal die Schneeräumung. Ein Erkundungsflug der Lawinenkommission ist wegen der schlechten Sicht weiter nicht möglich.

FF Graz
Umgestürzte Bäume stellen für die Feuerwehren das größte Problem dar
Die Kommission will sich am Montag mit zwei Räumfahrzeugen von Kötschach-Mauthen aus ins Tal vorwagen. Erst nach einer genauen Lagebeurteilung wird entschieden, ob die Zufahrt geöffnet werden kann. In Kötschach-Mauthen beschädigte eine Lawine die Hauptwasserleitung - mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Weiter Lawinengefahr in Tirol
Die Lawinengefahr in den Tiroler Tourengebieten wurde am Montag von den Experten des Landes „verbreitet als erheblich“ eingestuft. Erreicht wurde der „obere Bereich der Stufe 3“, wie es in einer Aussendung hieß. Die Hauptgefahr gehe dabei von frischen und älteren Triebschneeansammlungen aus. Diese könnten schon durch geringe Zusatzbelastung, also schon durch einen einzelnen Wintersportler, als Lawine ausgelöst werden.
Gefahrenstellen lägen in steilen Hängen aller Expositionen, bevorzugt oberhalb von 1.800 Metern. Es sei nach wie vor auf Selbstauslösungen mittlerer, vereinzelt auch großer Gleitschneelawinen zu achten. Die Einsatzkräfte in Osttirol können indes aufatmen. Am Montag sind allerdings alle Pflichtschulen und viele Kindergärten geschlossen. In Lavant musste am Sonntagabend eine Reithalle wegen akuter Einsturzgefahr geräumt werden - mehr dazu in tirol.orf.at.
„Wenig Änderung“ bis Mittwoch
Laut ZAMG-Wetterdienststelle Innsbruck verbleiben die Alpen in einer „südlichen Anströmung“, wobei ein Teiltief über Italien weiterhin feuchte Luft an die Alpensüdseite führe und der Norden damit föhnig begünstigt sei. Bis Mittwoch gebe es „wenig Änderung“. In den Südalpen wurde weiter leichter Schneefall erwartet. Vom Ortler über die südlichen Dolomiten zu den Karnischen Alpen rechneten die Meteorologen mit 15 Zentimeter Neuschnee, auf dem Hauptkamm meist nur mit fünf Zentimetern.

EBU
Die Last von Eis und Schnee brachte ein Haus in Slowenien zum Einsturz
Slowenien bekommt Hilfe aus Österreich
Dramatisch ist auch die Lage in Slowenien. 150 Einsatzkräfte der niederösterreichischen Feuerwehr rücken am Montag zu einem großen Hilfseinsatz nach Slowenien aus. Mehr als 200.000 Menschen sind dort ohne Strom. Die Helfer aus Niederösterreich bringen ihnen Notstromaggregate - mehr dazu in noe.ORF.at.
Im Laufe des Sonntags spitzte sich die Lage in Slowenien wegen des Regens zu, am Abend begann es zu schneien. Rund 10.000 Menschen waren am Sonntagabend noch ohne Strom, berichteten Medien. Am Montag sollen rund drei Viertel aller Haupt- und Mittelschulen geschlossen bleiben. Die slowenische Umweltagentur ARSO rief am Sonntag wegen Schnees und Glatteisgefahr für das ganze Land die höchste Alarmstufe aus.
Früher Start in die Semesterferien
In der Steiermark sind Schüler, die die Schule nicht gefahrenlos erreichen können, am Montag entschuldigt - so der stellvertretende steirische Landesschulratspräsident Wolfgang Erlitz. Diese Entschuldigung gilt auch, wenn Schulbusse und öffentliche Verkehrsmittel nicht verkehren. Auch in Kärnten gab Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) Schülern in den am stärksten vom Schneechaos betroffenen Bezirken Hermagor und Spittal für Montag schulfrei - mehr dazu in kaernten.ORF.at.
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