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ÖBB stellen Verkehr auf Tauernstrecke ein

Starke Schneefälle haben am Freitag im Süden und Südwesten Österreichs teils zu erheblichen Behinderungen geführt. Straßen und Bahnstrecken wurden gesperrt, Schulen blieben geschlossen. In Kärnten fiel stellenweise über ein Meter Neuschnee, in Osttirol nicht viel weniger.

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Wegen des heftigen Wintereinbruchs entschlossen sich die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) Freitagvormittag, den Fernverkehr auf der Tauernachse aus Sicherheitsgründen vorerst einzustellen. „Das Risiko, dass ein Zug hängen bleibt und wir die Passagiere nicht befreien können, ist zu groß“, hieß es. Bereits zuvor hatte die Bahn in einer Art „Reisewarnung“ dazu geraten, nicht unbedingt nötige Reisen nach Kärnten und Osttirol zu verschieben. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits einige regionale Verbindungen eingestellt. Als Grund für die Maßnahmen nannte die Bahn die „extreme Schneelage“ - in Kärnten teils bis zu 1,2 Meter.

Straßensperren und Kettenpflicht

Auch die Straßen präsentierten sich am Freitag vor allem in Südwesten tiefwinterlich. Auf Passstraßen herrschte Kettenpflicht, die Verbindung über das Lesachtal blieb wegen Lawinengefahr gesperrt - mehr dazu in kaernten.ORF.at. In Irschen im Kärntner Bezirk Spittal ging Freitagfrüh eine Lawine auf ein Haus nieder. Dabei wurde eine Person verschüttet und erlitt dabei Kopfverletzungen. Der Schnee hatte ein Badezimmerfenster eingedrückt - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Bei einem weiteren Lawinenabgang in Kärnten war bereits gestern Abend eine Frau in ihrem Pkw eingeschlossen worden. Die 42-jährige Krankenpflegerin aus Kötschach war mit ihrem Dienstwagen in Richtung Lesachtal unterwegs, als plötzlich eine Lawine abging und das Fahrzeug bis auf halbe Höhe verschüttete.

Täler von der Außenwelt abgeschnitten

In Osttirol waren bis Freitagfrüh stellenweise bereits 85 Zentimeter Neuschnee gefallen. Die ohnehin schon kritische Lawinenlage verschärfte sich damit weiter. In Inner- und Außervillgraten sowie in den Gemeinden St. Veit und Hopfgarten im Defereggental seien Schneebretter abgegangen, sagte Harald Haider vom Baubezirksamt Lienz gegenüber der APA.

Suche nach Vermisstem in Osttirol

In Innervillgraten soll ein Räumfahrzeug von einer Lawine verschüttet worden sein. In Thurn lief am Freitagvormittag eine Suchaktion nach einem Mann, der in einen Bach gestürzt sein soll. Außerdem waren mehrere Täler von der Außenwelt abgeschnitten - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Die Lawinenabgänge führten überdies zu einigen Straßensperren. So seien das Defereggental, große Teile der Pustertaler Höhenstraße, die Gailtalstraße (B111) und das Villgratental bis auf weiteres gesperrt, erklärte Haider. „Es ist zudem zu befürchten, dass es zu weiteren Sperren kommen wird.“ Derzeit seien in den Tälern Lawinenkommissionen im Einsatz, um die Situation zu bewerten. Außerdem gab es eine Einsatzbesprechung in der Bezirkshauptmannschaft Lienz.

Lawinengefahr sehr groß

Der Lawinentrupp des Bundesheeres, Hubschrauber und sonstige Hilfsorganisationen seien in Bereitschaft, hieß es. Es herrschte teils Warnstufe 4 (von fünf), auch in Nordtirol - mehr dazu in tirol.ORF.at. Auch in Osttirol blieben wegen der großen Schneemengen am Freitag insgesamt 16 Schulen geschlossen. Während in Wien und Niederösterreich die Semesterferien bereits an diesem Wochenende beginnen, starten sie in Kärnten und Tirol erst am kommenden.

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