Wo Nagetiere Waffen tragen
Wer sich für die literarische Verarbeitung des Ersten Weltkrieges interessiert, kommt in Österreich nicht an Karl Kraus und seinen „Letzten Tagen der Menschheit“ vorbei. Im Gedenkjahr, 100 Jahre nach Beginn des Krieges, erfährt die Realsatire eine neuerliche Renaissance - nicht nur in Form von Lesungen und szenischen Aufführungen: Die Künstlerin Deborah Sengl hat 44 Szenenausschnitte aus dem Monumentalwerk neu interpretiert und mit fast 180 ausgestopften großteils weißen Ratten arrangiert. Vor allem die zeitlose Aktualität des Textes habe sie fasziniert, so Sengl, die über ein Jahr an der Installation arbeitete und prognostiziert: „Jeder wird sich und andere darin erkennen.“
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