Themenüberblick

„Frankreich richtig stolz“

Riesenerfolg für Daft Punk bei den diesjährigen Grammys: Das französische Elektropop-Duo holte bei der Verleihung der begehrten US-Musikpreise am Sonntagabend in Los Angeles mit seiner Platte „Random Access Memories“ die wichtigsten Trophäen - darunter jene für das beste Album des Jahres.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Zuvor waren die beiden Franzosen für das Lied „Get Lucky“ gemeinsam mit dem Hip-Hop-Star Pharrell Williams in den Kategorien „Beste Single des Jahres“ und „Beste Popdarbietung eines Duos/einer Gruppe“ ausgezeichnet worden. Hinter Daft Punk verbergen sich Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter, die sich bei ihren Auftritten immer nur mit Roboterhelmen zeigen.

US-Sänger Pharrell Williams verbeugt sich Daft Punk

Reuters/Mario Anzuoni

Pharell Williams (l.), Nile Rodgers (mit an Bord bei „Get Lucky“) und Daft Punk

Auch bei der Musikpreisgala im Staples Center versteckten die Musiker ihre Gesichter hinter Helmen und holten sich die Trophäen schweigend ab. „Die Roboter möchten sich bedanken“, scherzte Williams bei der Entgegennahme der Trophäe für die Single des Jahres. „Ich wette, dass Frankreich gerade richtig stolz auf diese Burschen ist.“

Macklemore bester neuer Künstler

Ein weiteres Musikduo räumte ebenfalls groß ab: Die Rapper Macklemore & Ryan Lewis konnten vier Preise einheimsen, darunter den in der Kategorie „Beste neue Künstler“, der als einer der wichtigsten gilt. Außerdem gewann das Duo den Preis für das beste Rap-Album „The Heist“, für den besten Rap-Song „Thrift Shop“ und für den besten Rap-Auftritt.

Ryan Lewis und Macklemore mit der Grammy-Trophäe

APA/AP/Invision/Matt Sayles

Macklemore (r.) und Ryan Lewis

Macklemore & Ryan Lewis feierten bei der Gala auch einen umjubelten Auftritt gemeinsam mit Pop-Diva Madonna und den Sängerinnen Mary Lambert und Queen Latifah. Während des Songs „Same Love“, in dem es um den Kampf Homosexueller für gleiche Rechte geht, wurden vor laufenden Kameras bei einer Massenhochzeit 33 hetero- und homosexuelle Liebespaare getraut.

17-jährige Newcomerin ausgezeichnet

Im Wettbewerb um die beste Single des Jahres setzte sich „Get Lucky“ gegen „Radioactive“ der US-Indierock-Band Imagine Dragons, „Locked Out Of Heaven“ von R-&-B-Sänger Bruno Mars, „Blurred Lines“ von R-&-B-Sänger Robin Thicke und „Royals“ von Lorde durch. Lorde gewann allerdings in zwei ebenfalls prestigeträchtigen Kategorien: „Bester Song des Jahres“ und „Beste Pop-Solodarbietung“.

Die neuseeländische Sängerin Lorde gemeinsam mit dem Produzenten Joel Little

Reuters/Mario Anzuoni

Die 17-jährige Lorde mit Produzent Joel Little

„Danke an alle, die dafür gesorgt haben, dass dieser Song explodiert“, sagte die 17-Jährige bei der Gala im Staples Center. Lorde, die mit bürgerlichem Namen Ella Yelich-O’Connor heißt, hatte es als erste Musikerin aus Neuseeland an die Spitze der US-Charts geschafft.

Die weiteren Daft-Punk-Preise

Bei der Auszeichnung für das Topalbum schlugen Daft Punk die US-Popsängerin Sara Bareilles („The Blessed Unrest“), den US-Rapper Kendrick Lamar („Good Kid, M.A.A.D City“), das Rapper-Duo Macklemore & Ryan Lewis („The Heist“) und die Country-Sängerin Taylor Swift („Red“) aus dem Feld. Bereits vor der Gala waren zwei Grammys für die Daft-Punk-Platte „Random Access Memories“ bekanntgegeben worden, und zwar in den Kategorien „Bestes Dance-/Electronic-Album“ und „Beste Abmischung eines Albums“.

Brautpaar

APA/AP/Invision/Matt Sayles

Während Macklemores Performance wurden bei einer Massenhochzeit 33 hetero- und homosexuelle Liebespaare getraut.

Zahlreiche Stars traten auf

Bei dem Galaspektakel traten zahlreiche Stars auf, darunter Katy Perry, Taylor Swift und Pink, die wie eine Zirkusakrobatin an von der Decke herabhängenden Seilen turnte. Der Starpianist Lang Lang spielte gemeinsam mit der Heavy-Metal-Band Metallica einen Song. Ringo Starr und Paul McCartney, die beiden noch lebenden Mitglieder der Beatles, standen für einen seltenen gemeinsamen Auftritt auf der Bühne - während Yoko Ono, die Witwe des 1980 ermordeten Beatle John Lennon, im Publikum tanzte.

Auch der Rapper Jay Z und seine Ehefrau, die Popdiva Beyonce, taten sich für eine rare gemeinsame Performance zusammen. Jay Z gewann zudem einen Grammy für die beste Rap-Koproduktion - und versprach das goldene Grammofon in seiner Dankesrede seiner kleinen Tochter Blue Ivy. "Ich möchte Blue sagen: „Schau einmal, Papa hat eine goldene Baby-Schnabeltasse für dich".“

Links: