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Aufatmen vor den Semesterferien

Nach den fast frühlingshaften Temperaturen der letzten Wochen kommt nun der Winter zurück nach Österreich. Eine kalte Polarströmung in Kombination mit einem mächtigen Italien-Tief bringt Schnee bis in die Niederungen. Damit können vor allem tiefer gelegene Skigebiete - kurz vor den Semesterferien - endlich aufatmen.

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Bisher zog fast ausschließlich der Süden des Landes das große Schneelos. Das Skigebiet Nassfeld an der Grenze zwischen Italien und Kärnten kann mit 270 Zentimeter Schnee auftrumpfen, auch in Osttirol fiel zuletzt sehr viel Schnee. Überall sonst kann man - wenn überhaupt - nur über 1.500 Meter Seehöhe auf Naturschnee seine Schwünge ziehen. Das soll sich jedoch in den nächsten Tagen ändern. Ab Freitag schneit es im ganzen Land teils kräftig.

Es wird winterlich kalt

Ein Italien-Tief steuert erneut viel feuchte Luft in Richtung Österreich. „Und diesmal werden die Temperaturen erstmals seit langem wieder tief genug sein, dass es auch in den Tälern schneit“, erklärt die ORF-Wetterredaktion. Bereits Donnerstagabend ziehen vom Westen her dicke Schneewolken auf. Kühle Polarluft lässt die Temperaturen deutlich sinken, und am Freitag breitet sich der Schneefall auf das ganze Land aus. Die größten Mengen sind zwar erneut von Vorarlberg bis Kärnten zu erwarten - doch diesmal zieht der Schnee auch weiter nach Osten.

25 Zentimeter auf dem Hahnenkamm

So bekommen diesmal auch die östlichen Landesteile etwas von der von vielen langersehnten weißen Pracht ab. Vom Alpenhauptkamm bis in die Steiermark kommen zwischen zehn und 30 Zentimeter Neuschnee dazu, im Bereich der Karawanken, der Koralpe und der Pack sind bis zu 50 Zentimeter möglich. „In Kitzbühel ist nach den aktuellsten Wettermodellen mit fünf bis 15 Zentimeter Schnee zu rechnen, oben auf dem Hahnenkamm sind etwa 25 Zentimeter Neuschnee zu erwarten“, heißt es aus der ORF-Wetterredaktion.

Allerdings schneit es, je weiter man in den Norden kommt, immer weniger. Nördlich der Donau kann es nur noch ab und zu etwas schneien. In tiefen Lagen - und damit auch in Wien - bleibt es zu warm. Hier kann es maximal etwas Schneeregen geben, für eine Rodelpartie wird es jedoch nicht reichen. Auf den Bergen wird es mit bis zu minus acht Grad auch dem Jänner entsprechend kalt.

Wochenende bleibt trüb

An der Alpennordseite bleibt es am Samstag trüb, und zeitweise schneit es immer wieder leicht. Im übrigen Land lockert es aber rasch auf, und immer wieder kommt die Sonne durch. Am Sonntag bleibt es überwiegend bewölkt, und von Vorarlberg bis in die Obersteiermark kommen noch ein paar Zentimeter Neuschnee hinzu. Im Osten muss man am Wochenende mit Dauerfrost rechnen. Auch zu Wochenbeginn bleibt es trüb, und es schneit neuerlich von Vorarlberg bis ins Waldviertel und ins Salzkammergut. Das Temperaturniveau bleibt auch in der kommenden Woche winterlich.

Naturschnee wird immer seltener

Doch auch wenn die meisten Skigebiete aufatmen dürfen, da der Schnee gerade noch rechtzeitig vor den Semesterferien eingetroffen ist, sieht die Zukunft nicht allzu rosig aus. Denn wie eine kleinregionale Klimastudie vom Joanneum Research zeigt, wird es einen profitablen Skibetrieb mit Naturschnee künftig kaum noch geben.

Sogar mit modernster Beschneiungstechnologie werde es für den Tourismus künftig schwierig, sagte Franz Prettenthaler von Joanneum Research: „Es ist eine Prognose für die nächsten 30 Jahre nicht möglich, aber sehr wohl gibt es Tendenzen, und die sind eindeutig absehbar. Es wird wärmer und es wird teurer zu beschneien. Gleichzeitig müssen wir daher damit rechnen, dass wir trotz Beschneiung an Nächtigungen und Skifahrtagen verlieren, von sechs bis 30 Prozent auf die gesamte Saison gerechnet" - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

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