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Geberländer sagen 2,4 Mrd. Dollar zu

Bei einer Geberkonferenz für die notleidenden Menschen in Syrien haben Regierungen Hilfsgelder in der Höhe von rund 2,4 Mrd. US-Dollar (1,76 Mrd. Euro) zugesagt. Die Vereinten Nationen (UNO) sind jedoch der Ansicht, dass dieser Betrag nicht ausreichen wird, um in diesem Jahr Nothilfe für alle Flüchtlinge und Vertriebenen bereitzustellen. Sie hatten 6,5 Mrd. Dollar (4,7 Mrd. Euro) angepeilt.

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UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte vor den Teilnehmern der Konferenz am Mittwoch in Kuwait: „Wir schätzen, dass wir in diesem Jahr 6,5 Mrd. Dollar benötigen werden.“ Alleine in den kommenden sechs Monaten würden 1,4 Mrd. US-Dollar (eine Mrd. Euro) benötigt, um die Menschen in Syrien selbst zu versorgen, sagte die UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos. Hinzu kämen die Bedürfnisse der mehr als drei Millionen Flüchtlinge.

Kuweit am großzügigsten

Die größte Hilfszusage kam am Mittwoch vom Gastgeberland Kuwait. Das arabische Emirat will die Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Bürgerkriegsland mit 500 Mio. US-Dollar (366 Mio. Euro) unterstützen. US-Außenminister John Kerry kündigte Hilfsgelder in Höhe von 380 Mio. Dollar (278 Mio. Euro) an. Die EU hatte bereits im Vorfeld angekündigt, zusätzlich 165 Mio. Euro bereitzustellen. Mit zwei Milliarden Euro seit Beginn des Konflikts ist die EU der größte Geber für Syrien. Internationale Hilfsorganisationen sagten bei einem Vortreffen in Kuwait zu, 400 Mio. Dollar (294 Mio. Euro) beizutragen.

Am Mittwoch trafen erstmals wieder Lebensmittel in der ehemaligen Rebellenhochburg Birseh ein. Die Bewohner des Vorortes von Damaskus hatten monatelang gehungert, weil die Regierungstruppen ihr Viertel abgeriegelt hatten. Die Hilfslieferungen sind das Ergebnis einer lokalen Waffenruhe, die in dieser Woche zwischen dem Regime und den Rebellen vereinbart worden war.

Die Aussichten auf eine umfassende politische Lösung für den seit fast drei Jahren andauernden Konflikt stehen aber momentan schlecht. Ban sagte, er hoffe, dass bei den für kommende Woche geplanten Friedensverhandlungen in der Schweiz eine Lösung gefunden werde.

Syrien hofft auf Wiederannäherung an Westen

Der syrische Vize-Außenminister Faizal Mekdad drückte in einem BBC-Interview seine Hoffnung auf eine Wiederannäherung zwischen westlichen Regierungen und dem Regime aus. Mekdad sagte, in den vergangenen Monaten hätten Mitarbeiter mehrerer westlicher Geheimdienste in Damaskus vorgesprochen. Viele Regierungen hätten erkannt, dass es keine Alternative zu Präsident Assad gebe.

Westliche Geheimdienste beunruhigt besonders der Zustrom von „Dschihadisten“ aus Europa, die sich in Syrien Terrorgruppen anschließen. Alleine aus Frankreich sollen 740 Islamisten in den Syrien-Krieg gezogen sein, aus Deutschland kamen 2013 rund 240. Am Mittwoch wurde ein belgischer Terrorist in der syrischen Provinz Idlib von Rebellen getötet. Der Mann algerischer Herkunft war Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS). Diese hatte ihn zum „Emir“ der Kleinstadt Sarakib ernannt.

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