China: Hebamme wegen Kinderhandels verurteilt
In China ist eine Hebamme wegen Kinderhandels zum Tode verurteilt worden. Die 55-Jährige sei für schuldig befunden worden, in der nördlichen Provinz Shaanxi sieben Neugeborene an Menschenhändler verkauft zu haben, teilte ein Gericht in der Stadt Weinan heute mit.
Es wird erwartet, dass die Todesstrafe in lebenslange Haft umgewandelt wird. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf den weit verbreiteten Kinderhandel in China, wo Schätzungen zufolge jährlich mehrere zehntausend Kinder gestohlen werden.
Eltern der Kinder belogen
Laut dem Gericht sagte die Geburtshelferin den Eltern, dass ihre Kinder entweder gestorben oder krank oder behindert seien, um ihre Zustimmung zum Verkauf zu erhalten. In China geben Eltern ihre behinderten Kinder manchmal freiwillig ab, weil sie nur ein Kind haben dürfen - und lieber ein gesundes haben wollen.
Die Hebamme verkaufte die Babys für 20.000 bis 47.000 Yuan (2.400 bis 5.700 Euro) an Zwischenhändler. Eines der Kinder wurde später von einem Händler tot in einen Graben geworfen. Mehrere andere Babys konnten wiedergefunden und ihren Eltern zurückgegeben werden. Medien zufolge könnte die Verurteilte noch deutlich mehr Kinder verkauft haben.