Unterstützung unter 50 Prozent
Zum 76. Geburtstag im Jänner haben sich 62 Prozent der befragten Spanier für eine Abdankung von Juan Carlos ausgesprochen. Noch alarmierender für Juan Carlos war aber wohl ein anderer Wert: Im Jänner war auch die Unterstützung der Spanier für die Monarchie erstmals unter 50 Prozent gesunken.
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Dem Monarchen machen seit zwei Jahren Skandale um Seitensprünge, Korruption und Steuerhinterziehungen im Königshaus zu schaffen. Auch seine Rolle als Garant der politischen Stabilität im Land ist angesichts der Abspaltungskurses in Katalonien ramponiert. Noch 2012 unterstützten 76 Prozent der Spanier den König, 60 Prozent waren für die monarchische Staatsform. Im Jänner waren laut der Tageszeitung „El Mundo“ nur noch 49,9 Prozent der Spanier für die Monarchie, den betagten Monarchen unterstützen lediglich 41,4 Prozent.
Felipe und Sofia schneiden gut ab
Lediglich die bisher von Skandalen verschonte Königin Sofia und Kronprinz Felipe kommen bei der Umfrage gut weg. Beide konnten sogar in der Beliebtheitsliste der Spanier um fünf Prozent zulegen und sind mit rund 67 Prozent Unterstützung die am besten bewerteten Mitglieder der spanischen Königsfamilie. So trauen auch 56,6 Prozent der Befragten eher Thronfolger Felipe als dem König zu, das verloren gegangene Prestige der Monarchie wieder zurückgewinnen zu können.
In den vergangenen Jahren hatte sich Juan Carlos wegen Hüft- und Bandscheibenproblemen mehrmals operieren lassen. Spekulationen, er könnte wegen der Skandale und Gesundheitsprobleme bald zugunsten seines Sohnes Felipe abdanken, hatte Juan Carlos aber stets zurückgewiesen. Dadurch kam die Ankündigung der Abdankung trotz der immer wieder aufflackernden Debatte für die meisten Spanier völlig überraschend.
Mit angeblicher Geliebter auf Luxussafari
Es ist aber weniger sein angeschlagener Gesundheitszustand, der diese Debatte immer wieder anfachte, als die vielen Skandale, die am Ansehen der spanischen Krone und des Königs kratzten. Seit seiner umstrittenen Elefantensafari in Afrika 2012 habe es kaum gute Nachrichten für den König gegeben, so Almudena Martinez-Fornes, Königshausexpertin im Jänner gegenüber der spanischen Tageszeitung „ABC“.
„Die Spanier waren empört darüber, dass der König in wirtschaftlichen Krisenzeiten nicht nur auf Luxussafari ging, sondern anscheinend auch eine angebliche Geliebte, die deutsche Adelige Corinna zu Sayn-Wittgenstein, mitnahm“, sagte Martinez-Fornes gegenüber der APA. „Die Gerüchte stellten die Beziehung zu Königin Sofia noch bis zum Sommer auf eine harte Probe. Das Königspaar trat nur noch selten gemeinsam, auf und wenn sie zusammen waren, wirkte ihre Beziehung kalt“, sagte die Königshausexpertin.
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