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„Er war nicht allzu schnell“

Die französischen Behörden werden laut Medienberichten in den nächsten Tagen die Managerin des nach seinem Skiunfall lebensgefährlich verletzten Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher, Sabine Kehm, befragen.

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Die Zeitung „Dauphine Libere“, die in Grenoble erscheint, berichtete, Staatsanwalt Patrick Quincy habe die Aussagen Kehms über den Unfallhergang nicht gekannt und wolle diese überprüfen. Von Amts wegen muss die Staatsanwaltschaft den Vorfall untersuchen.

Bisher sind die Angaben darüber, wie es zu dem schweren Sturz Schumachers kam, widersprüchlich. In ersten Berichten hatte es geheißen, Schumacher sei mit hohem Tempo unterwegs gewesen, durch die Luft gewirbelt worden und mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt. Seine Managerin Kehm hatte das aber am Dienstag dementiert.

„Unglückliche Umstände“

Dass der Helm beim Sturz gebrochen sei, bedeute „nicht, dass Michael mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war“, sagte Kehm: „Er war nicht allzu schnell.“ Er habe wohl bei der Schwungauslösung einen Felsen getroffen. Sie sprach wörtlich von einer „Verkettung von unglücklichen Umständen“, das Unglück hätte sich auch bei zehn Stundenkilometern ereignen können. „Es war ein normales Kurvenmanöver.“ Trotz der laut Kehm geringen Geschwindigkeit betonte auch die Managerin, dass Schumacher durch die Luft geschleudert und auf einem Felsen aufgeschlagen sei.

Bereich einer Skipiste, auf der Michael Schumacher verunfallte

APA/EPA/dpa/David Ebener

Blick auf jene Piste, auf der Schumacher schwer zu Sturz kam

Viele Spekulationen, wenig Gesichertes

Nach ihren Angaben war Schumacher mit seinem Sohn und einer kleinen Gruppe von Freunden zum Unfallzeitpunkt unterwegs. Zudem berichtete die „Bild“-Zeitung nach dem Wochenende, Schumacher habe unmittelbar vor seinem Unfall einem gestürzten Freund aufgeholfen. Später hieß es, es habe sich dabei um die Tochter eines Freundes gehandelt.

Staatsanwalt Quincy sagte gegenüber „Dauphine Libere“, einige Felsen seien sichtbar gewesen, andere nicht. „Das Einzige, was wir derzeit mit Sicherheit wissen, ist, dass Michael Schumacher wegen einem der Felsen das Gleichgewicht verlor, bevor er stürzte.“ Schumacher war mit Leihskiern unterwegs, nicht mit seiner eigenen Ausrüstung, die „Bild“-Zeitung spekulierte darüber, dass das ein Mitauslöser für den Sturz gewesen sein könnte.

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