Kaiser-Enkel vergleicht Habsburg-Gesetze mit Benes-Dekreten

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Der Enkel des letzten österreichischen Kaisers, Karl Habsburg, hat die Habsburg-Gesetze als „völligen Unsinn“ bezeichnet und sie mit den Benes-Dekreten verglichen, deretwegen über drei Millionen Sudetendeutsche aus der ehemaligen Tschechoslowakei vertrieben und enteignet worden waren. Habsburg erklärte das laut APA in einem Interview mit der tschechischen Tageszeitung „Mlada fronta Dnes“ (Montag-Ausgabe).

„Völlig überholt“

In Antwort auf die Frage hinsichtlich der Beziehungen seiner Familie und des österreichischen Staates sagte Habsburg, er könne in Österreich „mit bestimmten Beschränkungen“ tun, was er wolle. „Es gibt aber noch bestimmte rechtliche Beschränkungen. Die Habsburg-Gesetze sind genauso wie die Benes-Dekrete ein völliger Unsinn. Sie sind völlig überholt“, sagte er.

Habsburg erklärte weiter, in den meisten nicht österreichischen Teilen der ehemaligen Monarchie werde die Geschichte „realistischer als in Österreich wahrgenommen“. „In diesen Ländern ist die Beziehung zu den Habsburgern eher ohne Vorurteile als in Österreich“, fügte er hinzu.

Habsburg meinte weiter, der Name Habsburg „polarisiert“. „Es geht ein bisschen auch die Geldstrafen an. Mit Übertreibung gesagt, wenn ich zu schnell fahre und erwischt würde, würde ich entweder die höchste oder die niedrigste Geldstrafe zahlen. Nie etwas dazwischen“, so Habsburg.