Von den Oscars bis zu „Endlich Schluss“
Große Momente hielt das Kulturjahr 2013 aus österreichischer Sicht bereit: die Oscars für Christoph Waltz und Michael Haneke, die Eröffnung des Linzer Musiktheaters, gleich zwei Inszenierungen der „Zauberflöte“, ein internationales Fest der Fahrradkultur und vieles mehr.
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Ulrich Seidl Film Produktion GmbH
Ulrich Seidls „Paradies“-Trilogie führte zu einem internationalen Preisregen bei Festivals. Anfang Jänner lief der zweite Teil, „Paradies: Glaube“ an, im März dann „Paradies: Hoffnung“. In „Glaube“ spielt Maria Hofstätter eine streng katholische Krankenschwester, die missionarisch von Haus zu Haus zieht.

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Auch der Februar war ein Kinomonat - und die Oscar-Verleihung am 24. aus heimischer Sicht ein Riesenerfolg. Christoph Waltz konnte seine Nominierung für Quentin Tarantinos Western „Django Unchained“ in einen Nebenrollen-Oscar verwandeln. Michael Haneke gewann mit „Amour“ (Liebe) den Auslandsoscar.

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Justin Biebers erster Wien-Auftritt brachte im März am Karsamstag das Kreischen nach Wien. Der 19-Jährige konnte in einer ausverkauften Stadthalle seine Fans - „Belieber“ genannt - mit einem Gig beglücken. Die Anwesenheit des „King of Pop 2.0“ ließ eine in Österreich lange nicht mehr gesehene Hysterie entstehen.

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Mehr als 30 Jahre lang ist geträumt, geplant, gestritten und gebaut worden, im April war es so weit: Das Linzer Musiktheater wurde eröffnet. Den Auftakt des künstlerischen Programms machte die katalanische Künstlergruppe La Fura dels Baus mit ihrem Wagner-Spektakel „Ein Parzival“.

Klaus Lefebvre
Zu Störversuchen einer organisierten Publikumsgruppe kam es im Mai im Rahmen der Wiener-Festwochen-Premiere von Romeo Castelluccis Performance „Sul concetto di volto nel Figlio di Dio“ im Burgtheater. Grund: Schulkinder nahmen auf der Bühne aus Rucksäcken Plastikhandgranaten und warfen sie auf ein Jesus-Bild.

Embacher-Collection/Bernhard Angerer
Im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) lief ab Juni die Ausstellung „Tour du Monde - Fahrradgeschichten“. Gut 40 Räder aus der Sammlung des Architekten und Fahrradliebhabers Michael Embacher wurden gezeigt - quer durch die Geschichte. Ganz Wien stand zudem im Zeichen der Fahrradkonferenz VeloCity.

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Mit einer spektakulären Neuinszenierung der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ auf der Seebühne wurden im Juli die 68. Bregenzer Festspiele künstlerisch eröffnet. David Pountney, dessen Intendanz 2014 endet, hob in seiner Abschiedsinszenierung die humanistisch-aufklärerische Seite der „Zauberflöte“ hervor.

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Der Salzburger „Don Carlos“ dauerte fünf Stunden, aber es zahlte sich aus fürs Publikum. Die Festspiele fuhren mit ihrer großen szenischen Verdi-Produktion unter der Regie von Peter Stein im August einen großen Erfolg ein. Stein setzte die Oper handwerklich solide, wenn auch nicht übermäßig inspiriert in Szene.

ORF.at/Zita Köver
Als Überthemen der Vienna Design Week im September waren Nachhaltigkeit und Regionalität erkennbar. An unterschiedlichen Standorten war ein Brückenschlag zu beobachten zwischen jungen Designern und altem österreichischen Traditionshandwerk. Statt Massenware setzte man auf Fertigung in der Hinterhofwerkstatt.

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Wenn das Leben spannend ist, bleibt dem Kino, es nachzubilden: Das ist Regisseur Ron Howard im Oktober mit „Rush - Alles für den Sieg“ gelungen. Er lässt das Formel-1-Feeling der 70er Jahre detailverliebt aufleben und porträtiert die Rivalen Niki Lauda (Daniel Brühl) und James Hunt (Chris Hemsworth).

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Viel wurde im November über die „Zauberflöte“ an der Staatsoper diskutiert. Mit Mut zur Zurückhaltung näherten sich Moshe Leiser und Patrice Caurier der Tradition. Tamino und Pamina werden hier erwachsen. Das Traumhafte dieser Oper: Es blüht trotz brennenden Mondes an der Innenseite der Charaktere.

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Amtsübergabe im Kulturressort: Mit einem Stücktitel von Peter Turrini verabschiedete sich Claudia Schmied (SPÖ) im Dezember von ihren Kollegen und Journalisten: „Endlich Schluss!“ Zuvor vollzog sie jedoch noch die Amtsübergabe an Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ, Unterricht) und Josef Ostermayer (SPÖ, Kultur).