Häfen und Schulen geschlossen
Sturm und heftige Niederschläge haben am Mittwoch im östlichen Mittelmeer von Griechenland bis Ägypten für Chaos gesorgt. Ein schwerer Sturm mit Windstärken über zehn legte den Fährverkehr in der Ägäis lahm. Alle Fährverbindungen zu den Ägäischen Inseln und nach Kreta seien eingestellt worden, teilte die griechische Küstenwache mit.
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Im Norden des Landes fielen die Temperaturen auf Werte unter null Grad. Dauerfrost hatte einige Gebiete der Grenzregion zu Albanien im Griff. In den nördlichen Vororten der Hauptstadt Athen fiel Schnee. Viele Städte öffneten geheizte Sporthallen für die Obdachlosen. Das stürmische Wetter soll bis Freitag andauern, teilte die meteorologische Behörde Griechenlands (HNMS) mit.

EBU
Schnee sorgte in und um Istanbul für ein Verkehrschaos
Schnee legt Istanbul lahm
Der erste Schnee des Winters blockierte im Nordwesten der Türkei viele Straßen und löste damit ein Verkehrschaos aus. Die Metropole Istanbul war am Mittwoch tief verschneit. Die Behörden riefen dazu auf, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Im Umland steckten zahlreiche Autos in den Schneemassen fest. Auf dem Atatürk-Flughafen gab es in der Früh Verspätungen.
Am Vortag hatte ein heftiger Schneesturm eingesetzt, der am Mittwoch auch von Schneegewittern begleitet wurde. Der Osten des Landes war bei Temperaturen bis minus 18 Grad tief verschneit. Dort sind jeden Winter Dörfer von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten. Das Fußball-Champions-League-Spiel zwischen Galatasaray Istanbul und Juventus Turin war am Dienstagabend wegen Hagels und Schneefalls abgebrochen worden. Das Spielfeld war komplett eingeschneit.

APA/AP/Shibli Abi-Assi
Syrische Flüchtlinge im Libanon räumen nach dem Unwetter auf
Libanon: Flüchtlingszelte weggespült
Auch die arabische Welt ist von den verheerenden Unwettern stark betroffen. Im Libanon wurden nach einem Schneesturm landesweit die Schulen geschlossen. Syrische Flüchtlinge, die im Osten des Landes leben, baten die libanesische Regierung und die Vereinten Nationen um Hilfe. Im Bezirk al-Mardsch wurden 15 Flüchtlingszelte vom Regen weggespült. Auch in Ägypten waren mehrere Straßen nach starken Regenfällen unpassierbar. Die Behörden schlossen die Mittelmeerhäfen Alexandria und al-Dachila.
Überschwemmungen in Israel
Winterstürme mit heftigen Regenfällen sorgen auch in Israel für geschlossene Schulen, Überschwemmungen und Verkehrsstaus. Auf dem Hermon (2.814 Meter) in den israelisch kontrollierten Golanhöhen schneite es sogar schon ausgiebig. In dem einzigen Skigebiet der Region lagen einem Bericht der „Jerusalem Post“ zufolge am Mittwoch schon 15 bis 30 Zentimeter Schnee.

APA/EPA/Elvira Ulquijo
Die ersten Vorboten der Stürme in der kanarischen Hauptstadt Las Palmas
Schnee könnte es laut Wettervorhersage auch bald in Jerusalem, in höheren Lagen Nordisraels sowie im Westjordanland geben. In den nächsten Tagen soll das Wetter weiterhin nasskalt mit frischem bis stürmischem Wind bei Tagestemperaturen um die zehn Grad bleiben. Erst für Sonntag wird mit Besserung gerechnet.
Verheerende Unwetter auf den Kanaren
Auch in Teilen des Atlantiks ist die Lage angespannt. Ein Unwetter mit Sturm und Regen ließ auf der Kanaraeninsel La Palma die Stromversorgung vorübergehend zusammenbrechen. Die Behörden lösten die höchste Alarmstufe aus. In Los Llanos de Aridane und anderen Ortschaften setzte heftiger Regen in der Nacht auf Mittwoch Wohnungen und Geschäfte unter Wasser.
Auf Teneriffa setzten heftige Regenfälle in den Urlauberzentren Los Cristianos und Playa de las Americas im Süden der Insel zahlreiche Straßenzüge unter Wasser. Mehrere Landstraßen wurden wegen Hochwassers oder Erdrutschen gesperrt. Auf den meisten Inseln der Kanaren blieben die Schulen am Mittwoch geschlossen. Nach Angaben des Wetteramts gingen auf der Inselgruppe mehr als 1.500 Blitze nieder. Auf Gran Canaria wurde eine russische Urlauberin vermisst, die trotz starken Windes im Meer gebadet hatte.
Ein Toter auf Madeira
Starke Unwetter und Niederschläge tobten auch auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira. Ein Mann wurde bei dem Versuch getötet, einer Gruppe deutscher Touristen zu helfen. Der Beamte der Stadtverwaltung von Machico im Osten der Insel hatte ein Schiff festmachen wollen, das ein Boot des Walmuseums mit mehreren Urlaubern an Bord im Schlepptau hatte. Dabei sei der Mann von einer Riesenwelle ins Meer gespült worden, berichtete Machicos Bürgermeister Ricardo Franco. Der Beamte konnte geborgen werden, erlag aber später seinen Verletzungen. Die Deutschen hätten die ganze Nacht im Boot verbracht, seien aber wohlauf, sagte Franco.
Rund zwei Dutzend Schiffe seien vor Madeira zwischen Dienstag und dem Mittwochmorgen auf Grund gelaufen, teilten die Behörden mit. In den Bezirken Santa Cruz, Machico und Funchal seien die Fassaden mehrerer Hotels und Wohnhäuser zum Teil stark beschädigt worden. Mehr als 20 Flüge fielen aus, drei Kreuzfahrtschiffe mussten ihre Ankunft oder Abfahrt verschieben - Video dazu in iptv.ORF.at.
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