Keine Versammlungen mehr
Die Flüchtlinge, die Anfang November einige Tage in der Akademie der bildenden Künste in Wien verbracht haben, dürften die zur Verfügung gestellten Räume nicht mehr als Versammlungsort benötigen. Bis Ende November gab es einen eigenen Zeitplan für die Nutzung, bis heute sei nicht wegen einer etwaigen Weiterführung angefragt worden, sagte Rektorin Eva Blimlinger am Mittwoch gegenüber der APA.
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„Da bis dato nicht nachgefragt worden ist, gehen wir davon aus, dass die Aula als Treffpunkt nicht mehr genützt wird“, so Blimlinger. Das Angebot, die Aula als Versammlungsort zu nutzen, ziehe sie nicht zurück. „Sollte noch Bedarf bestehen und die Flüchtlinge oder Unterstützer und Unterstützerinnen doch noch auf uns zukommen, werden wir weiterreden.“
Die Flüchtlinge hatten die Akademie nach einer Diskussionsveranstaltung Ende Oktober nicht mehr verlassen und einige Nächte in dieser verbracht. Schließlich konnten sie doch zum Auszug bewegt werden. Blimlinger ermöglichte ihnen jedoch die weitere Nutzung zu bestimmten Zeiten. Die „Refugees“ seien in den vergangenen Wochen „immer wieder“ in der Aula gewesen, aber nicht zu allen laut Zeitplan möglichen Terminen.
Keine Antwort auf Angebot aus Schwechat
Die Caritas Wien ist derzeit nicht in Kontakt mit der Gruppe. Die Männer hätten sich auch nicht bezüglich des Angebots, einen Raum der Pfarre Schwechat nutzen zu dürfen, gemeldet, hieß es zur APA. Am Samstag fand anlässlich des einjährigen Bestehens der Bewegung eine Demo vor dem Flüchtlingslager in Traiskirchen statt. Mit einer Demonstration vor dem Flüchtlingslager machten etwa 40 Aktivisten am Samstag neuerlich auf ihre Anliegen aufmerksam. Mehrere Flüchtlinge wurden in den vergangenen Monaten allerdings bereis abgeschoben.
„Kein Mensch ist illegal“
Begonnen hatte die Kundgebung bereits am späten Samstagvormittag in Wien, wo sich eine kleine Gruppe von Unterstützern einfand, um mit der Badner Bahn Richtung Traiskirchen zu fahren. Auch die grüne Abgeordnete Alev Korun war dabei. In Traiskirchen selbst fanden sich dann etwa 40 Aktivisten vor der „Betreuungsstelle Ost“ ein und harrten bei unfreundlicher Witterung - die Kälte wurde durch den eisigen Wind verstärkt - aus. Auf Transparenten war u. a. „Kein Mensch ist illegal“ und „Stop deportations now“ zu lesen. Die Polizei vermeldete bei der für bis zu 250 Teilnehmer angemeldeten Demonstration „keinerlei Vorkommnisse“.
Bis im März in Votivkirche
Zentrale Forderungen des vor einem Jahr gestarteten Protestmarsches waren unter anderem der Austausch sämtlicher Dolmetscher in Traiskirchen sowie bessere Versorgung. Im Siegmund-Freud-Park vor der Votivkirche in Wien errichteten die Demonstranten damals ein „Protestcamp“, bevor sie im Dezember 2012 die Kirche besetzten. Erst im März verließen die Flüchtlinge und ihre Unterstützer die Kirche und zogen in das ehemalige Servitenkloster um, wo sie bis Ende Oktober bleiben konnten, um dann in private Quartiere umzuziehen.
Heute fordern die Aktivisten u. a. einen legalen Aufenthaltsstatus in Österreich. „Wir können nicht in unsere Heimatländer zurück, denn Krieg, Terror und Hungersnöte haben uns zur Flucht gezwungen“, heißt es auf der Homepage der Protestbewegung. Allerdings wurden bereits Ende Juli acht der Aktivisten abgeschoben.
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