Newtown-„Amokläufer“: Polizei fand kein Motiv
Knapp ein Jahr nach dem Massaker an der Sandy-Hook-Volksschule in Newtown liegt das Motiv des Todesschützen Adam Lanza weiter im Dunkeln. Die Justizbehörden im US-Bundesstaat Connecticut veröffentlichten gestern den Ermittlungsbericht zu der Tat, bei dem Lanza 20 Kinder und sieben Erwachsene ermordet hatte.
Lanza habe „gravierende“ psychische Probleme gehabt und sei von Massenmorden fasziniert gewesen - darunter der Amoklauf im Jahr 1999 an der Columbine High School im Bundesstaat Colorado mit 13 Toten. Die Ermittler hätten bei Lanza eine Tabelle gefunden, in der dieser Massaker der vergangenen Jahre aufgeführt habe. Auf Fotos deutete der 20-Jährige mit einer Pistole Selbstmord an.
„Handeln eindeutig geplant“
Lanza hatte am 14. Dezember 2012 zunächst seine Mutter im gemeinsamen Wohnhaus erschossen und fuhr dann zur Sandy-Hook-Volksschule. Dort ermordete er dem Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft zufolge 26 Menschen in weniger als elf Minuten.
„Die Beweise zeigen eindeutig, dass der Schütze sein Handeln geplant hat, darunter die Selbsttötung, aber es gibt keine klaren Anzeichen, warum er das getan hat und warum er die Sandy-Hook-Volksschule ins Visier genommen hat“, heißt es.
Die Untersuchung kam zu dem Schluss, dass der junge Mann mehr als 300 Schuss Munition mit sich getragen habe. Die Waffen habe Lanzas Mutter legal erworben, heißt es in der Untersuchung. Anhand von Daten eines Navigationsgeräts stellten die Ermittler fest, dass der Schütze in der Zeit vor dem Massaker verschiedene Schulen in Newtown abfuhr.
Waffengesetze nicht verschärft
Das Massaker von Newtown befeuerte die Debatte über schärfere Waffengesetze in den USA. Präsident Barack Obama kündigte ein Reformpaket an und unterzeichnete mehr als 20 Dekrete mit Sofortmaßnahmen gegen die Waffengewalt. Der Großteil der Reform, darunter eine strengere Überprüfung von Waffenkäufern und ein Verbot von halbautomatischen Gewehren, scheiterte aber im April im Senat.