Dörfer evakuiert
Heiße Gaswolken am Vulkan Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra treiben immer mehr Menschen in die Flucht. Am Montag stieß der Vulkan eine 3.000 Meter hohe Aschefontäne aus, sagte ein Sprecher des Vulkaninstituts. Bereits am Sonntag hatten die Behörden die höchste Warnstufe verhängt und die Evakuierung weiterer 17 Dörfer angeordnet.
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Insgesamt mussten damit nach Angaben der Behörde für Katastrophenschutz 15.000 Menschen ihre Dörfer räumen. Für sie wurden Notunterkünfte eingerichtet. Der fast 2.500 Meter hohe Vulkan war nach 400 Jahren im August 2010 wieder erwacht. Er spie Gas, und Lava floss über den Kraterrand. Dann wurde es ruhiger. Seit September ist er wieder aktiver. Er schleuderte Anfang November eine 7.000 Meter hohe Aschefontäne in die Luft.
Asche noch Dutzende Kilometer entfernt
Sechs neue Eruptionen am Montag ließen Lava eineinhalb Kilometer vom Krater herunterfließen. Eine dicke Ascheschicht bedeckt mittlerweile die Dörfer in der auf fünf Kilometer ausgedehnten Notfallzone. Auch in 70 Kilometer Entfernung ging Asche nieder, so waren die Städte Binjai und Langkat betroffen.

AP/Albert Damanik
Die gesamte Gegend ist mit Asche bedeckt
„Alles rund um uns ist heiß geworden“, sagte Jatah Surbakti, ein 45-jähriger Bauer, der mit seiner Frau und seinen vier Kindern die Flucht ergriff. „Wir sind panisch durch einen Asche- und Gesteinsregen gelaufen. Ich hörte viele Frauen und Kinder schreien und weinen“, sagte er und fügte hinzu, seine Gemüse- und Obstfelder seien von der Asche zerstört worden.
Regionale Flüge abgesagt
Ein Sprecher des Verkehrsministerium betonte, Fluglinien seien angewiesen worden, die Routen in der Nähe des Vulkans zu meiden. Auf den regionalen Flugverkehr hat die Aschewolke mittlerweile Auswirkungen. Mehrere Flüge von und zum internationalen Flughafen in Deli Serdang fielen aus. Susi Air entschied, mehrere Flüge abzusagen, nachdem man entdeckt hatte, dass die Ascheschicht sehr dick ist. Alle Flugzeuge seien mit Asche bedeckt gewesen, berichtete die „Jakarta Post“.

Reuters/Beawiharta
Die Aschewolke zwingt immer mehr Bewohner zur Flucht
Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, wo mehrere Kontinentalplatten aufeinanderstoßen. Diese sind ständig in Bewegung und lösen so Erdbeben und Vulkanausbrüche aus. In Indonesien gibt es mit rund 130 so viele aktive Vulkane wie in keinem anderen Land der Welt. Erst vor einer Woche hatte auch einer der aktivsten Vulkane Indonesiens, der Merapi bei Yogyakarta auf der Insel Java, eine Aschefontäne ausgestoßen. Er blieb seitdem ruhig.
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