Mindestens 16 Tote nach Unwetter auf Sardinien

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Das Tief „Cleopatra“ mit heftigen Regenfällen und Winden hat Sardinien ins Chaos gestürzt und mehrere Städte verwüstet. Mindestens 16 Menschen kamen ums Leben, weitere werden vermisst, berichtete der Präsident der Region Sardinien, Ugo Cappellacci.

Etwa 3.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen und die Nacht auf gestern in Schulen, Turnhallen und Hotels verbringen. Straßen wurden unpassierbar, Brücken stürzten ein. Besonders belastet war die Hafenstadt Olbia im Norden der Insel.

Hunderte Bewohner mussten hier vor den sintflutartigen Regenfällen in Sicherheit gebracht werden. Mehrere Gemeinden rund um Olbia wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Rettungskräfte waren unermüdlich im Einsatz, auch die Marine half.

Warnung vor Erdrutschen

„In wenigen Stunden ist in der Gegend so viel Regen wie in einem Halbjahr gefallen“, berichtete Italiens Premier Enrico Letta. Er sprach von einer nationalen Katastrophe von unglaublichem Ausmaß. Ein Komitee wurde eingesetzt, um den in Sicherheit gebrachten Familien Unterstützung zu sichern und die Schäden zu bewerten.

20 Millionen Euro machte die Regierung für Hilfsmaßnahmen locker. „Die Zahl der Todesopfer und der Evakuierten ist erschütternd“, so Letta. Staatspräsident Giorgio Napolitano erklärte sich mit der betroffenen Bevölkerung auf Sardinien solidarisch.

Experten des Umweltschutzverbands Legambiente warnten vor Erdrutsch- und Überschwemmungsgefahr in 70 Prozent der italienischen Gemeinden. 5.581 italienische Gemeinden seien gefährdet. Italienische Geologen klagen, dass dem Land eine echte Raumplanung fehle.

Video dazu in iptv.ORF.at