Wandel vom Geschäftsmann zum Politiker
Im Wahlkampf um das Präsidentenamt auf den Malediven trat oft nicht der Kandidat Abdulla Yameen selbst auf, sondern sein Halbbruder Maumoon Abdul Gayoom. Dieser herrschte von 1978 bis 2008 autokratisch über den Inselstaat.
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Beobachtern zufolge zieht Gayoom noch immer die Fäden. Nun steht allerdings sein Bruder an der Spitze des Staates. Während der langen Regentschaft Gayooms wandelte sich Yameen zunehmend vom Geschäftsmann zum Politiker. Dabei führte er die staatlichen Elektrizitätswerke und die staatliche Handelsgesellschaft in die Gewinnzone.
Studium im Libanon und in den USA
Auch die Fluggesellschaft der Malediven belebte Yameen wieder. Der 54-Jährige gilt als Befürworter von Handelsreformen und weckt Hoffnungen bei internationalen Investoren. Yameen stammt aus einer Familie von Anwälten. Die Schulzeit verbrachte er auf den Malediven, ehe er im Libanon und in den Vereinigten Staaten studierte. Seit 1993 sitzt er im Parlament und stieg zu einem der führenden Köpfe der Progressive Party of the Maldives (PPM) auf.
„Politische Stabilität, Recht und Ordnung“
Immer wieder werden Vorwürfe gegen Yameen geäußert, etwa wegen Drogenhandels. Ein präsidiales Komitee befragte ihn wegen des Verdachts illegaler Ölgeschäfte mit der Militärjunta in Burma. Er wies stets alle Anschuldigungen von sich. Yameens Halbbruder steht voll hinter ihm. Warum er ein guter Präsident werde? Weil er für „politische Stabilität, Recht und Ordnung“ stehe, schrieb Gayoom via den Kurzmitteilungsdienst Twitter.
Im Wahlkampf versprach Yameen einen Kurs mit starkem Fokus auf „Law and Order“, wie das maledivische Nachrichtenportal „Minivan News“ berichtete. Demnach soll die Todesstrafe in Zukunft vollstreckt, Haftstrafen verlängert und die Bürger flächendeckend überwacht werden. Zudem solle die Öl- und Tourismusbranche vorangetrieben werden. Yameen versprach den jungen Menschen laut dem Nachrichtenportal auch mehr Jobs.
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