Politische Krise seit 2008
Die Malediven sind eine Kette von knapp 1.200 Inseln und Atollen im Indischen Ozean. Die Landfläche des Urlaubsparadieses entspricht mit 298 Quadratkilometern nur etwa drei Vierteln der Fläche Wiens.
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Auf 200 bewohnten Inseln leben rund 394.000 Menschen. Staatsreligion ist der Islam, Grundlage des Rechtssystems die Scharia. In der seit 1965 unabhängigen Republik wurden politische Parteien erst 2005 zugelassen.
240.000 Menschen zu Wahl aufgerufen
2008 wählten die Bürger nach Jahrzehnten unter dem Autokraten Maumoon Abdul Gayoom den liberalen Mohamed Nasheed - der 2012 nach einer Meuterei der Sicherheitskräfte zurücktreten musste. Seitdem herrscht eine innenpolitische Krise.
Nach mehreren gescheiterten Versuchen kam es am Samstag zur Stichwahl um das Präsidentenamt. Fast 240.000 Menschen des muslimischen Staates waren aufgerufen, ihr nächstes Staatsoberhaupt zu bestimmen. Als Kandidaten fungierten der Menschenrechtsaktivist Mohamed Nasheed und Abdulla Yameen, ein Halbbruder von Gayoom, der das Land jahrzehntelang beherrscht hatte. Die Amtszeit des Übergangspräsidenten Mohamed Waheed endete bereits am Montag, er blieb vorübergehend im Amt.
Klimawandel als große Herausforderung
Der Tourismus als größter Wirtschaftszweig trägt rund ein Drittel zum Bruttoinlandsprodukt bei und erbringt mehr als 60 Prozent der Deviseneinnahmen. Im Rekordjahr 2010 kamen eine Million Urlauber auf die Malediven. Im vergangenen Jahr gingen die Besucherzahlen aufgrund politischer Unruhen deutlich zurück.
Große Herausforderung für den Inselstaat, der nur maximal zwei Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist der Klimawandel mit dem befürchteten Anstieg des Meeresspiegels. Als Mahnung tagte das Kabinett 2009 demonstrativ unter Wasser in Taucheranzügen.
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