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Ruf nach mehr heimischen Lebensmitteln

Allen Lebensmittelskandalen zum Trotz ist das Vertrauen der heimischen Verbraucher in die Nahrungsmittelindustrie großteils ungebrochen. Laut einer Umfrage mit 1.000 Interviews vom Sommer ist die Einstellung der Konsumenten gegenüber der industriellen Lebensmittelbranche zu zwei Dritteln „positiv“ oder „sehr positiv“.

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Sorge bereitet den Konsumenten laut der Umfrage des Karmasin-Instituts im Auftrag des Lebensmittelindustrie-Dachverbands allenfalls „Zusatzstoffe, Chemie und Gentechnik“ in Lebensmitteln. Lob erhielten umgekehrt „Vielfalt, verlässliche Qualität, heimische Lebensmittel mit gutem Preis-Leistungsverhältnis und die garantierten Kontrollen“. Frische (60 Prozent), Qualität (58 Prozent) und Natürlichkeit (53 Prozent) werden an der Lebensmittelindustrie geschätzt.

Ruf nach mehr Bioware

Die Sorge wegen „Zusatzstoffen, Chemie und Gentechnik“ will der Verband ernst nehmen und mit „verstärkter Kommunikation“ bekämpfen. Was die Österreicher im einstelligen Prozentbereich auch stört, sind „unseriöse Geschäftspraktiken“ von Preisabsprachen bis zur Umweltverschmutzung (sieben Prozent), Irreführung der Konsumenten (acht Prozent), Massentierhaltung (sieben Prozent) und auch Skandale wie jener mit dem nicht deklarierten Pferdefleisch (sechs Prozent).

Die Zukunftschancen der Lebensmittelindustrie sehen die Österreicher demnach in der „häufigeren Verwendung von heimischen Lebensmitteln oder Naturprodukten“ (69 bzw. 67 Prozent) oder durch die „Vermeidung von chemischen künstlichen Zusatzstoffen“ (66 Prozent). Die Industrievertreter erklärten bei der Präsentation, die Österreicher verstünden, dass „Lebensmittel einen hohen Stellenwert haben, und sind auch bereit, für Qualität einen angemessenen Preis zu zahlen. Das ist bei allen anderen Waren schließlich auch so.“

Alles ist Industrie

Als „wichtig“ bewertete der Fachverband aus eigener Sicht, dass die Österreicher den gesamten Prozess der Lebensmittelproduktion bis hin zur Vermarktung mehrheitlich als „Lebensmittelindustrie“ wahrnehmen würden. Das ergebe nämlich ein dem EU-Ansatz - „from farm to fork - vom Bauernhof zur Gabel“ - ähnliches Bild hierzulande. Der Zusammenhang aller Akteure entlang der Lebensmittelkette würde erkannt, lobte der Verband die Konsumenten.

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