Babyboomer in Pyramide weiter oben
Österreichs Bevölkerungszahl wird bis zum Jahr 2030 auf neun Millionen Einwohner wachsen. Das geht aus einer von der Statistik Austria am Freitag präsentierten Prognose hervor. Demnach wird dann der Anteil der im Ausland geborenen Personen von heute 16 auf 20 Prozent steigen.
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Eine deutliche Verschiebung gibt es auch in der Altersstruktur. Während derzeit 18 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sind, werden es 2030 bereits mehr als 25 Prozent sein. Im Moment leben in Österreich 8,43 Millionen Menschen, 2030 sollen es laut Statistik Austria 8,99 Millionen sein, was einem Anstieg von sieben Prozent entspricht. Die Prognostiker schätzen, dass diese Zahl bis 2060 auf 9,37 Millionen wachsen wird. Der Anteil der nicht in Österreich geborenen Personen dürfte dann 23 Prozent betragen.
Bis 2018 weniger Kinder
Im Jahr 2012 gab es in Österreich 1,71 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahre (20 Prozent der Gesamtbevölkerung). Diese Zahl werde zwar bis 2018 auf 1,67 Millionen zurückgehen, danach aber wieder leicht steigen, so dass ab dem Jahr 2027 wieder etwas mehr Menschen unter 20 Jahre alt sein werden als derzeit.

ORF.at/Statistik Austria
5,21 Millionen Personen befanden sich im Vorjahr im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Bis zum Jahr 2019 wird sich das Erwerbspotenzial noch leicht auf 5,31 Mio. Personen erhöhen, danach werden jedoch deutlich mehr Menschen ins Pensionsalter übertreten, als Jugendliche bzw. Zugewanderte hinzukommen. Dementsprechend wird die Zahl der potenziell Erwerbstätigen auf 5,11 Mio. im Jahr 2030 (minus zwei Prozent gegenüber 2012) sinken und dann langfristig unter fünf Millionen liegen. Der Anteil der 20- bis 64-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird sich dadurch bis zum Jahr 2030 von derzeit 62 auf 57 Prozent reduzieren. 2060 wird er den Statistikern zufolge nur noch 53 Prozent betragen.
Babyboomer kommen ins Pensionsalter
Kräftige Zuwächse sind hingegen ab sofort bei jenem Teil der Bevölkerung zu erwarten, die über 65 Jahre alt sind. Immer stärker besetzte Generationen traten in den vergangenen Jahren ins Pensionsalter über. Zuerst waren es die starken Geburtsjahrgänge um 1940, in rund zehn Jahren werden es dann die „Babyboom-Jahrgänge“ der späten 1950er und der 1960er Jahre sein.
Im Jahr 2012 waren 1,51 Millionen (18 Prozent) der Bevölkerung 65 Jahre und älter. Im Jahr 2020 wird die Population der über 65-Jährigen mit 1,71 Millionen um 13 Prozent größer sein als 2012. Bis 2030 steigt diese Zahl auf 2,16 Millionen (plus 43 Prozent), bis 2060 auf 2,70 Millionen (plus 79 Prozent). Das entspricht einem langfristigen Zuwachs um nahezu vier Fünftel verglichen mit jetzt.
Zunehmend ein Einwanderungsland
Laut Statistik Austria steigt die Zahl der im Ausland geborenen Bevölkerung infolge der Zuwanderung auch in Zukunft weiter. Derzeit leben österreichweit 1,34 Millionen zugewanderte Menschen, deren Geburtsort nicht in Österreich liegt (16 Prozent der Bevölkerung). Bis 2030 steigt ihre Zahl auf 1,76 Millionen (plus 31 Prozent), bis 2060 schließlich auf 2,19 Millionen (plus 63 Prozent).
Bei der Bevölkerungsentwicklung lohnt ein Blick auf die einzelnen Regionen. So altert zwar die Bevölkerung grundsätzlich - das betrifft aber in erster Linie Regionen, in denen es wenig oder keine Zuwanderung gibt. Demgegenüber wird im Großtraum Wien die Zahl der Kinder und Jugendlichen steigen - Ähnliches gilt auch für Graz und Linz. Österreichweit wird nur eine Altersgruppe zulegen - die über 65-Jährigen. Das liegt laut Statistik Austria teils an einer steigenden Lebenserwartung - viel stärker wirkt sich aber aus, dass in den kommenden Jahren die Babyboomer-Jahrgänge der frühen 1960er Jahre ins Pensionsalter kommen. Sie tragen vor allem dazu bei, dass die Alterspyramide nach oben hin immer stärker die Ideallinie verliert.
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