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Ergebnisse „alarmierend“

Auch in Österreich sind die Folgen der Wirtschaftskrise und der Sparpolitik zu spüren. „Obwohl Österreich weit weniger stark von der Krise betroffen ist als andere europäische Länder, sind mehr als eine Million Menschen armutsgefährdet“, kommentiere Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), die heimische Lage in einer Stellungnahme.

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Akut betroffene Menschen unterstützt das ÖRK in Zusammenarbeit mit dem Radiosender Ö3 unter anderem durch die „Team Österreich Tafel“. Bei 80 Ausgabestellen werden laut den Angaben der Hilfsorganisation überschüssige, einwandfreie Lebensmittel gratis abgegeben.

Lebensmittel für bald 160.000 Menschen

Bei dem 2010 gestarteten Projekt wurden anfangs Lebensmittel an 91.000 Personen ausgegeben. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2013 wurden bereits an mehr als 80.000 Personen Lebensmittel verteilt. Bis Jahresende werden es laut dem Roten Kreuz mindestens 160.000 Menschen sein. Dieser Anstieg ist auch damit zu erklären, dass dieses Angebot in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurde.

43 Millionen Europäer haben nicht genug zu essen. Immer mehr Menschen auf dem Kontinent sind auf Hilfe angewiesen, heißt es in dem Bericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. „Die Ergebnisse des Reports sind alarmierend“, so Kerschbaum über die Studie.

Plädoyer für Bildung

Die europäischen Rotkreuz-Gesellschaften stellen in ihrem Bericht zudem fest, dass bei den Ausgaben für Gesundheit stark gespart wird. Bemerkt wird ein Anstieg beim Bedarf an psychosozialer Unterstützung für Menschen, die an Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen leiden.

„In Österreich gilt nach wie vor: Wer arme Eltern hat, hat schlechte Chancen auf gute Bildung. Wir müssen verstärkt in ein Schulsystem investieren, das Kinder und Jugendliche fördert und Chancengerechtigkeit herstellt. Denn: Je niedriger der Bildungsstand, desto höher ist die Armutsgefährdung“, folgerte der Rotkreuz-Generalsekretär.

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