xxx
Das US-Onlinekaufhaus Amazon startet einen eigenen Bezahldienst. Kunden können künftig auch auf anderen Websites mit ihrem Amazon-Konto bezahlen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Sie müssen sich dafür einfach mit ihrem Nutzernamen und Passwort einloggen, die Abrechnung erfolgt über die bei Amazon gespeicherte Bankverbindung oder Kreditkarte.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Kunden seien in diesem Fall genauso geschützt wie bei Einkäufen auf Amazon selbst. „Amazon hat mehr als 251 Millionen aktive Kundenaccounts“, sagte Tom Taylor, Vizepräsident von Amazon Payments. Der neue Dienst würde Unternehmen ermöglichen, Millionen Amazon-Kunden auch zu ihren Kunden zu machen. Amazon verlangt von den Webshops eine Gebühr von 2,9 Prozent der Einkaufspreise und 30 Cent pro Transaktion.
Konkurrenz für PayPal
Wie viele Webshops das Angebot annehmen werden, ist aber fraglich, schließlich gilt der Onlinegigant Amazon für die meisten Anbieter als größter Konkurrent. Insofern werden wohl solche Unternehmen den Dienst implementieren, die Produkte und Dienste anbieten, die Amazon nicht im Sortiment hat.
Das Unternehmen tritt mit dem Dienst in Konkurrenz vor allem zu PayPal, das sich als Internetbezahldienst weltweit etabliert hat und zum Amazon-Konkurrenten eBay gehört. PayPal hat für viele Unternehmer den Vorteil, dass es eher als Dienstleister und nicht als Konkurrent gesehen wird. Und mit eBay hat PayPal weiterhin einen Onlinehandelsriesen an der Seite: Dass eBay selbst den Amazon-Dienst in Anspruch nehmen wird, gilt als unwahrscheinlich.
Keine Datenweitergabe?
Für die Onlinekunden würde das Bezahlen auf anderen Websites einfacher, meint Amazon. Statt der Eingabe aller Daten reichten der Account und das Passwort für Amazon. Die Kundendaten, insbesondere Bank- oder Kreditkarteninformationen, würden nicht an die anderen Händler weitergegeben, heißt es weiter. Amazon bekommt angeblich auch keine Informationen was die Kunden auf anderen Websites gekauft haben, nur der Betrag werde übermittelt.
„Login and Pay with Amazon“ ist auf normalen Websites sowie auf Smartphones und Tabletcomputern verfügbar, wie Amazon mitteilte. Im deutschsprachigen Raum setzen einige Websites das neue Bezahlservice bereits seit längerem ein. Unklar ist, ob das im Rahmen einer Testphase erfolgt oder das Bezahlservice auch in Europa flächendeckend verfügbar ist. Von Amazon gab es hierzu bisher keine Auskunft gegenüber ORF.at.
Alle Großen mischen bei Bezahldiensten mit
Einfache, sichere und vertrauenswürdige Bezahldienste gelten als Grundlage für jede Form des E-Commerce, kein Wunder also, dass dies ein umkämpfter Bereich ist, bei dem auch die Schwergewichte der Onlinebranche mitmischen wollen. PayPal kaufte heuer den Konkurrenten Braintree und versuchte zuletzt auch erste Gehversuche abseits des Internets, also Bezahldienste in realen Geschäften.
Dem Start-up Square wurde zuletzt ebenfalls eine große Zukunft vorhergesagt. Auch Google hat mit Google Wallet ein entsprechendes Service, bei dem per Smartphone bezahlt werden kann. Facebook testet seit kurzem einen Dienst, bei dem Nutzer mit ihren Log-in-Daten für das Soziale Netzwerk bezahlen können.
Links: