Präsidentschaftswahl auf Malediven annulliert

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Das oberste Gericht der Malediven hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl von Anfang September annulliert. Als neuen Termin setzten die Richter gestern den 20. Oktober an.

Sollte dabei keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen, soll die zweite Runde vor dem 4. November stattfinden. Der neue Staatschef könnte somit fristgerecht zum 11. November sein Amt antreten. Nach Angaben eines Gerichtssprechers fiel die Entscheidung mit vier zu drei Stimmen.

Die erste Runde am 7. September hatte der vor eineinhalb Jahren gestürzte frühere Staatschef Mohammed Nasheed mit 45,4 Prozent der Stimmen gewonnen, gefolgt von Abdullah Yameen, einem Halbbruder des früheren Machthabers Maumoon Abdul Gayoom, der den Inselstaat bis zur ersten demokratischen Wahl 2008 30 Jahre lang mit harter Hand regiert hatte.

Obwohl internationale und örtliche Beobachter die Wahl als frei und fair einschätzten, hatte das Oberste Gericht bereits die zweite Runde am 23. September auf Antrag eines dritten Kandidaten suspendiert. Der Geschäftsmann Qasim Ibrahim war mit 24 Prozent knapp auf dem dritten Platz gelandet und hatte wegen Wahlbetrugs das Gericht angerufen.

Mehrere maskierte Männer verübten unterdessen einen Brandanschlag auf eine oppositionsnahe TV-Station. Unklar ist, ob es einen direkten Zusammenhang mit der Entscheidung des Höchstgerichts gibt.

Video dazu in iptv.ORF.at