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Tote und Verletzte

Rassistisch motivierte Gewalt wird in Griechenland zu einem immer größeren Problem. Zwischen Jänner 2012 und April 2013 habe es landesweit 281 Überfälle und Misshandlungen mit rassistischem Hintergrund gegeben, heißt es in einer aktuellen Erhebung. Es gab Tote und zahlreiche Verletzte.

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Wie die Ombudsstelle für rassistische Gewalt zuletzt bekanntgab, belief sich die Zahl der Verletzten auf rund 400, vier Menschen starben bei gewaltsamen Übergriffen. Die 128-seitige Studie war Anfang September zunächst an die Parteien des Landes geleitet worden. Dann wurde sie der Presse in Athen zugespielt. Wie Ombudsfrau Kalliopi Spanou und ihre Mitarbeiter in dem Papier berichten, sollen Mitglieder oder Sympathisanten der rechtsradikalen Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) an 71 dieser Überfälle beteiligt gewesen sein.

Polizisten sehen bei Gewalt gegen Ausländer weg

In 44 Fälle sollen Polizisten verwickelt gewesen sein. Sie hätten Überfälle beobachtet, ohne zu intervenieren. In anderen Fällen hätten sie den Opfern der rassistischen Überfälle geraten, das Land zu verlassen. Die ausländerfeindliche und antisemitische Partei Chrysi Avgi ist mit 18 Abgeordneten im 300 Sitze umfassenden Parlament vertreten. Nach dem Mord an dem linken Rapper Pavlos Fyssas (Künstlername Killah P.) Mitte September verschärfte die Justiz ihre Gangart gegen die Partei, gegen die es schon zuvor mehrfach Gewaltvorwürfe gegeben hatte.

Zuletzt gingen in Griechenland wiederholt Tausende Menschen auf die Straße, um gegen den zunehmenden Rechtsextremismus zu demonstrieren. Die an der Regierung beteiligte Pasok-Partei rief „alle sozialen Gruppen“ zur Teilnahme an den Kundgebungen auf, die oppositionelle Syriza forderte einen „friedlichen Marsch zur Verteidigung der Demokratie“. Auch die kommunistische Gewerkschaft Pame rief zu Protesten auf.

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