Iran: Demonstranten wegen Schuhwurfs auf Rouhani verhaftet

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Zwei Demonstranten sind wegen des Schuhwurfs auf den iranischen Präsidenten Hassan Rouhani festgenommen worden. Gegen die beiden Verdächtigen seien Ermittlungen eingeleitet worden, zitierte die Nachrichtenagentur ISNA gestern einen Vertreter der Polizei. Weitere Angaben zur Identität der Festgenommenen machte er nicht.

Eine Gruppe junger Islamisten hatte Rouhani bei seiner Rückkehr aus New York auf dem Teheraner Flughafen mit wütenden Protesten empfangen. Hintergrund war das historische Telefonat zwischen dem iranischen Präsidenten und seinem US-Kollegen Barack Obama.

Schuh verfehlte Ziel

Aus der Menge wurde ein Schuh auf Rouhani geworfen, der ihn aber verfehlte. Die Geste gilt in der islamischen Welt als besondere Form der Beleidigung. Gleichzeitig feierten einige hundert begeisterte Anhänger den Präsidenten.

Rouhani und Obama hatten am Freitag am Telefon eine Viertelstunde über Möglichkeiten zur Beilegung des Atomkonflikts gesprochen. Die iranische Presse bewertete das Telefonat überwiegend positiv. Die Reformzeitung „Arman“ sprach vom „Ende eines Tabus“.

Auch Außenminister Mohammed Dschawad Sarif, der in New York US-Außenminister John Kerry getroffen hatte, befürwortete das Telefonat. Auf seiner Facebook-Seite nannte er das Gespräch mit Blick auf die Atomverhandlungen einen guten Anfang für eine „sehr herausfordernde Aufgabe“.