Barilla entschuldigt sich für Äußerungen zu Homosexuellen
Weil er nach eigenen Angaben niemals Werbung mit einer homosexuellen Familie machen würde, hat der Chef des italienischen Nudelkonzerns Barilla einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Nach einer Reihe von Boykottaufrufen entschuldigte sich Guido Barilla nun in einer schriftlichen Erklärung. Mit seinen Äußerungen habe er nur die „zentrale Rolle der Frau“ in der Familie unterstreichen wollen. Er habe „für alle höchsten Respekt, und das unterschiedslos“.
„Sollen andere Nudeln essen“
In einem Interview mit dem Sender Radio 24 hatte er am Mittwoch gesagt, sein Konzern habe andere Vorstellungen von Familie als Homosexuelle - wenn diese ihnen nicht passten, „sollen sie andere Nudeln essen“. Zu Klagen von Parlamentspräsidentin Laura Boldrini über Stereotype in der italienischen Werbung befragt, sagte Barilla in dem Interview, er werde niemals einen Spot mit einer homosexuellen Familie schalten. Zugleich versicherte er, er habe nichts gegen die Homosexuellenehe - allerdings gegen ein Adoptionsrecht für Homosexuelle.
Weiter Boykottaufrufe
Nach einem Sturm der Entrüstung bat Barilla in der Erklärung um Verzeihung, „sollten meine Erklärungen Missverständnisse und Kontroversen hervorgerufen oder Empfindlichkeiten verletzt haben“. Die Homosexuellenverbände konnte das jedoch nicht besänftigen. Sie riefen weiter zum Boykott auf. Aktivisten verteilten zudem vor Supermärkten Flugblätter, in denen sie Barilla vorwarfen, ein Italien widerzuspiegeln, „das es nicht mehr gibt“.