Homophober Sager: Boykottaufrufe gegen Barilla
Kein Werbespot mit Homoxuellen und kein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare: Der Firmenchef des italienischen Lebensmittelkonzerns Barilla, Guido Barilla, sorgt seit gestern Abend für Empörung über die Grenzen Italiens hinweg.
„Für uns ist das Konzept der heiligen Familie ein fundamentaler Wert in der Firma“, sagte Barilla dem Sender Radio24. Daher würde er niemals Werbung mit einer homosexuellen Familie machen.
„Homophobie italienischer Art“
Auf den Hinweis, dass auch Homosexuelle Barilla-Pasta essen, sagte Barilla: „Wenn ihnen unsere Pasta gefällt und unsere Botschaft, okay. Wenn nicht, sollen sie eben andere Nudeln essen.“ Aktivisten und Politiker rufen bereits zum Boykott des Nudelherstellers auf.
„Wir akzeptieren Barillas Einladung: Wir werden eine Boykottkampagne gegen seine Produkte führen“, kündigte Aurelio Mancuso, Vorsitzender von Equality Italia, an. Auf Twitter wurde unter dem Hashtag #boicottabarilla dazu aufgerufen, die Nudeln des größten Pastaherstellers der Welt nicht zu kaufen. Auch aus dem Parlament gab es Kritik. „Hier sehen wir ein weiteres Beispiel für Homophobie italienischer Art“, sagte Alessandro Zan, Abgeordneter der linken Partei SEL.
Halbherzige Entschuldigung
Das Unternehmen, das auch Kekse und Brot herstellt, legt in seinen Werbespots viel Wert auf konservative Familienbilder. „Unsere Familie ist eine klassische, in der die Frau eine zentrale Rolle spielt“, so Barilla. Barilla entschuldigte sich noch gestern, falls er jemandes Gefühle verletzt oder Missverständnisse erzeugt habe. Er habe nur die zentrale Rolle der Frau in der Familie betonen wollen. Homosexuelle hätten seinen höchsten Respekt, so Barilla.