Weltwirtschaft profitiert von Klimaschutz
Weitere Verzögerungen beim Klimaschutz könnten die weltweite Staatengemeinschaft einer Studie zufolge teuer zu stehen kommen. Wenn erst 2030 gehandelt werde, könnte sich das globale Wachstum im ersten Jahrzehnt nach den Eingriffen um bis zu sieben Prozent verringern, errechnete das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung(PIK) im Auftrag des deutschen Umweltbundesamts.
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Komme man aber wie angepeilt bis 2015 zu einem Klimavertrag, sei lediglich mit zwei Prozent in einer Übergangsphase zu rechnen. Mittelfristig werde die Weltwirtschaft ohnehin von der Begrenzung der Erderwärmung profitieren, sagte PIK-Chefökonom Ottmar Edenhofer.
Kaum Fortschritte seit Kopenhagen 2009
Die Weltgemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die Erwärmung auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Seit dem Scheitern des Klimagipfels von Kopenhagen 2009 gab es aber kaum Fortschritte auf dem Weg zu einer Vereinbarung. Angepeilt wird nun ein Vertrag Ende 2015 bei der jährlichen Weltklimakonferenz in Paris.
Als Voraussetzung für eine Bekämpfung des Klimawandels nannte Edenhofer eine wirksamen Preis für den Kohlendioxidausstoß. Dieser müsse zwischen 20 und 50 Euro pro Tonne liegen, gleich ob er über eine Steuer oder den Handel mit Emissionsrechten wie im EU-System zustande komme. Bei einem schnellen Handeln könne das den folgenden Energiepreisanstieg auf 25 Prozent begrenzen, danach würden die Preise durch den Klimaschutz gedämpft.
Streit zwischen Ministerien in Deutschland
In Europa liegt der CO2-Preis pro Tonne derzeit um die fünf Euro. Bemühungen um eine Reform des Handels waren in den vergangenen Monaten gescheitert, auch weil Deutschland wegen des Streits zwischen Umwelt- und Wirtschaftsministeriums keine geschlossene Haltung hatte. Edenhofer betonte, die Wissenschaft lege sich nicht auf das Zweigradziel fest. Sie wolle der Politik aber die Länge der Wege, Folgen und Kosten für unterschiedliche Ziele und Zeitpläne aufzeigen.
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