Wirbelsturm „Usagi“ auf dem Weg nach Hongkong

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Vor der Ankunft des Taifuns „Usagi“ hat die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific für morgen die Streichung sämtlicher Flüge angekündigt. Der Flugbetrieb werde am Montag nach und nach wieder aufgenommen, falls das Wetter es zulasse, teilte das Unternehmen heute mit. Auch die Schwesterlinie Dragonair wolle morgen nicht fliegen. Die Hongkonger Wetterwarte warnte vor einer „ernsthaften Bedrohung“ für die Stadt.

„Usagi“, der stärkste Tropensturm des Jahres, bewegte sich unterdessen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern und Böen mit fast 300 Stundenkilometern auf Hongkong zu, wo er morgen erwartet wird. Auf seinem Weg peitschte der Wirbelsturm mit Starkregen über die Philippinen und Taiwan hinweg, entwurzelte Bäume und verursachte Stromausfälle.

Taiwan entsandte 1.600 Soldaten

Auf der philippinischen Insel Luzon waren mehrere Straßen und Brücken wegen Überschwemmungen und Erdrutschen unpassierbar. Im Norden des Landes mussten mehr als hundert Familien sicherheitshalber ihre Häuser verlassen, in vielen Orten wurden Schulen und Büros geschlossen. Wegen befürchteter Erdrutsche machten auch Hotels und Ferienanlagen in den Bergen dicht.

Das taiwanische Verteidigungsministerium entsandte 1.600 Soldaten in Gebiete „mit hohem Risiko“ und versetzte 24.000 weitere in den Alarmzustand. Etwa 2.500 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Auch Südchina bereite sich auf „Usagi“ vor. Das nationale Wetterzentrum rief die höchste Alarmstufe für die Provinzen Guangdong, Fujian und Zheijiang aus.

Über 100 Tote in Mexiko

Mexiko kommt nach dem Tropensturm „Manuel", der über den Nordwesten des Landes hinweggezogen ist, ebenfalls nicht zur Ruhe: Über dem Golf von Mexiko hat sich schon das nächste Unwetter zusammengebraut.

Das Tiefdruckgebiet sorge in den Teilstaaten Veracruz, Tamaulipas und Tabasco für heftige Niederschläge, teilte der nationale Wetterdienst gestern (Ortszeit) mit. „Der Notstand ist noch nicht vorbei, es fällt weiter Regen“, sagte Innenminister Miguel Angel Osorio Chong im Sender Radio Formula.

Bei den tagelangen Unwettern im ganzen Land kamen bisher rund 100 Menschen ums Leben. Weitere 68 würden noch immer vermisst, sagte Osorio Chong. Die Rettungskräfte evakuierten zahlreiche Ortschaften und brachten rund 50.000 Menschen in Sicherheit. Allein im Teilstaat Sinaloa seien 100.000 Menschen in 90 Ortschaften von den Rekordniederschlägen betroffen, teilte die örtliche Regierung mit. Zwei Menschen seien dort ums Leben gekommen.

Video dazu in iptv.ORF.at

Angesichts der Überschwemmungen, Erdrutsche und Dammbrüche sprach Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto von „einer nie da gewesenen Lage“. Fast das gesamte Land sei von den Unwettern betroffen. Wegen der außergewöhnlichen Situation habe er seinen Besuch bei der UNO-Vollversammlung in der kommenden Woche in New York abgesagt.