D: Steinbrücks „Stinkefinger“ löst Debatte aus

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Ein Foto von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück mit ausgestrecktem Mittelfinger hat gestern für politische Aufregung gesorgt. Nachdem bekanntwurde, dass das Titelfoto des „Süddeutsche Zeitung Magazins“ (Freitag-Ausgabe) Steinbrück mit dieser Geste zeigt, reagierten mehrere FDP-Politiker mit scharfer Kritik.

„Geste verbietet sich“

„Die Geste verbietet sich als Kanzlerkandidat“, kritisierte FDP-Chef Philipp Rösler in Mainz. Der hessische FDP-Politiker Jörg-Uwe Hahn twitterte: „Ein Stinkefinger ist nicht lustig. Ein Bundeskanzlerkandidat sollte Vorbild sein.“

Steinbrücks Sprecher Rolf Kleine sagte dagegen zum „Spiegel“ (Onlineausgabe): „Ich sehe in dem Foto keine Schwierigkeit. Warum sollte ich eine Schwierigkeit sehen?“ In dem Steinbrück-Twitter-Account heißt es ohne direkten Bezug auf das Foto: „Klartext braucht nicht immer Worte - zum Beispiel, wenn man ständig auf olle Kamellen statt auf wirklich wichtige Fragen angesprochen wird.“

SPD-Parteichef Sigmar Gabriel nahm den Kanzlerkandidaten in Schutz: „Peer Steinbrück hat in einem ironischen Fotointerview auf ironische Art Emotionen gezeigt“, sagte Gabriel via Twitter.

Magazin: Steinbrück gab Bild frei

Das Foto ist Teil der im „SZ-Magazin“ erscheinenden Rubrik des Interviews ohne Worte. Steinbrück sollte mit einer Geste auf die Frage antworten: „Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi - um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?“ Steinbrück zeigte daraufhin die deutliche Geste, hieß es.

Der Chefredakteur des „SZ Magazins“, Michael Ebert, betonte, dass der SPD-Kanzlerkandidat die Verwendung des Fotos autorisiert hatte. „Peer Steinbrück hat das Motiv wie jedes andere, das im Magazin abgedruckt ist, freigegeben“, sagte Ebert zu Reuters. Im Internet tobt eine heftige Debatte über das Foto.

In einem Blog der „Süddeutschen Zeitung“ heißt es, dass Steinbrücks Sprecher ursprünglich gegen eine Veröffentlichung des Fotos gewesen sei, Steinbrück den Abdruck aber erlaubt habe.