Greenpeace: Immer mehr Palmöl in Österreichs Biodiesel

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Biodiesel an heimischen Tankstellen enthält einen immer größeren Anteil von importiertem Palmöl. Diesen Vorwurf erhebt die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit Verweis auf Ende August genommene Stichproben.

„Sämtliche Testergebnisse weisen einen hohen Anteil an Palmöl auf, teilweise geht dieser bis zu 60 Prozent“, so Markus Hammer von Greenpeace Österreich. Konkret seien an sechs Tankstellen in Wien, Tirol und Kärnten Proben genommen worden. Im Vergleich zu Testergebnissen von 2008 habe sich der Palmölanteil „von maximal fünf Prozent auf bis zu 60 Prozent vervielfacht“.

„Regenwald verbrennt in Tanks europäischer Autos“

Umweltminister Nikolaus Berlakovic (ÖVP) wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, dass die von ihm beschlossene Erhöhung des Agrodieselanteils nur mit Import von umstrittenem Palmöl erreicht werden könne.

Ähnliche Vorwürfe erhob auch die Umweltschutzorganisation Global 2000. Aus einer neuen Studie gehe demnach hervor, dass „etwa 20 Prozent des in der EU zu den Treibstoffen beigemengten Biodiesels aus Palmöl“ stamme.

„Immer mehr indonesischer Regenwald verbrennt in den Tanks europäischer Autos“, so Global 2000 mit Blick auf die in den nächsten Tagen anstehende Abstimmung im EU-Parlament über die weitere Biospritpolitik der EU.

Laut der Bilanz der heimischen ARGE Biokraft - eine Interessenvertretung von acht Produzenten und sechs Abnehmern wie unter anderem Agrana, ABID Biotreibstoffe, OMV, BP, ENI und Shell – wurden 2012 in Österreich 264.445 Tonnen Biodiesel produziert. Die Rohstoffe kamen den im April dieses Jahres publizierten Angaben zufolge zu 97 Prozent aus der EU. Auf Palmöl sei gänzlich verzichtet worden.