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Mit einem Auge immer auf Syrien

Durch die politischen Kontroversen rund um einen möglichen Giftgaseinsatz in Syrien ist der Goldpreis in den letzten Monaten großen Schwankungen unterlegen. Ein sich abzeichnender Militäreinsatz trieb den Goldpreis jedoch zuletzt auch zeitweise stark nach oben. Ende August erreichte er mit 1.433,83 Dollar je Unze seinen höchsten Stand seit Mitte Mai.

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Angesichts der Unsicherheiten über die zukünftige US-Geldpolitik hielten sich Anleger am Montag jedoch mit Engagements am Goldmarkt zurück. Das Edelmetall notierte deshalb 0,3 Prozent tiefer bei 1.386,76 Dollar je Feinunze und blieb damit in seiner Handelsspanne der vergangenen Woche gefangen.

Analysten rechnen mit größeren Verkäufen

Bisher gebe es selbst von Vertretern der US-Notenbank widersprüchliche Signale zur geplanten Drosselung der Wertpapierkäufe, sagte Analyst Edward Meir vom Vermögensberater INTL FC Stone. Daher lasse es sich nur schwer voraussagen, ab wann und wie stark die Fed den Geldhahn zudrehen wolle.

„Diese Verwirrung wird den Goldpreis in der laufenden Woche sicher stützen“, fügte Meir hinzu. Wenn der Fed-Offenmarktausschuss Mitte September wie erwartet eine moderate Drosselung der Wertpapierkäufe beschließt, müsse jedoch mit größeren Verkäufen gerechnet werden.

„Goldpreis könnte in die Höhe schnellen“

Einige Edelmetallanleger machten Mitte letzter Woche Kasse. Gold verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 1.404,81 Dollar je Feinunze. Silber gab sogar 1,2 Prozent auf 23,88 Dollar nach. Der Rutsch unter wichtige charttechnische Marken verstärke in beiden Fällen den Verkaufsdruck, sagte ein Börsianer.

Investoren blickten mit einem Auge stets auf die Lage in Syrien, fügte er hinzu. „Sollte es zu einem US-Militärschlag kommen, könnte dies den Goldpreis um 20 Dollar in die Höhe treiben.“ Ihr zweites Auge richteten Anleger auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Von diesen Zahlen erhoffen sie sich Hinweise darauf, ab wann und wie stark die US-Notenbank Fed die geldpolitischen Zügel anziehen wird.

Ölpreis stark gestiegen

Unterdessen trieb der sich abzeichnende Militäreinsatz gegen Syrien auch den Ölpreis kräftig nach oben. In New York stieg der Preis der Referenzsorte „Light Sweet Crude“ zur Lieferung im Oktober am Mittwoch zwischenzeitlich auf 112,24 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Mai 2011. In London kostete die Nordseesorte Brent zwischenzeitlich 117,34 Dollar, das war der höchste Stand seit sechs Monaten. Der Preis für Heizöl in Deutschland verteuerte sich bereits.

Ein Militäreinsatz in Syrien könnte nämlich die Ölförderung in Nahost und den Transport des Rohstoffs stören. In der Region werden 35 Prozent des weltweit produzierten Öls gefördert. Analysten sehen besonders Pipelines durch Angriffe gefährdet. Syrien selbst ist kein wichtiger Ölproduzent.

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