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„Angst um Leben und Freiheit“

Aus Furcht vor Repressalien haben drei Gründerinnen der Feministinnengruppe Femen die Ukraine verlassen. Alexandra Schewtschenko, Anna Huzol und Jana Idanowa seien „aus Angst um ihr Leben und ihre Freiheit“ außer Landes „geflohen“, teilte die Gruppe am Samstag auf ihrer Website, wie immer in medienwirksamer Sprach, mit. Sie würden ihre Aktivitäten in Europa fortsetzen. Die Femen-Zentrale ist in Paris.

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Auslöser für die Flucht war demnach eine polizeiliche Vorladung zur Zeugenbefragung. Dabei sollte es um eine Polizeirazzia mit Waffenfund im Femen-Büro in der Hauptstadt Kiew gehen. Letzte Woche waren laut Polizei in dem Büro eine Pistole und eine Granate gefunden worden.

Alexandra Schewtschenko und Jana Idanowa

Reuters/Gleb Garanich

Alexandra Schewtschenko und Jana Idanowa vor ihrer Flucht aus der Ukraine

Femen vermutet, dass die Waffen der Gruppe untergeschoben wurden. Die Ermittler leiteten eine Untersuchung wegen illegalen Waffenbesitzes ein. Darauf stehen in der Ukraine bis zu fünf Jahre Haft. Bisher ist in dem Fall laut Polizei aber niemand angeklagt.

Scharfes Vorgehen gegen Femen

Die ukrainischen Sicherheitskräfte gehen bereits seit mehreren Wochen gegen Femen vor. Im Juli wurden drei Aktivistinnen und ein Fotograf während eines Besuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin festgenommen. Femen-Chefin Huzol wurde angegriffen. Die Gruppe warf den Sicherheitskräften vor, die Aktivistinnen geschlagen zu haben.

Femen wurde 2008 in der Ukraine gegründet, ist aber mittlerweile auch über die Grenzen des Landes hinaus bekannt und aktiv. Die Gruppe setzt sich für Frauenrechte ein und hält immer wieder Oben-ohne-Proteste ab, bei denen sich die Teilnehmerinnen mit schwarzer Farbe Parolen auf den Oberkörper schreiben.